Von: mk
Bozen – Die digitale Bildung ist ein Handlungsfeld in den Leitlinien zur digitalen Entwicklung Südtirols SD 2020. Erste Maßnahmen für Schule und Alltag liegen nun vor.
“Alle Menschen sollen die Möglichkeit erhalten, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, und wir müssen sie dabei bestmöglich begleiten”, unterstrich IT-Landesrätin Waltraud Deeg kürzlich beim zweiten Arbeitstisch zur digitalen Bildung. Drei Arbeitsgruppen stellten konkrete Maßnahmen vor, um die Schulen, die Berufswelt, und die allgemeine Bevölkerung fit fürs digitale Zeitalter zu machen.
So pochten die Vertreter der Wirtschaft auf die “digitalen Grundkompetenzen”. “Es muss das Bewusstsein dafür geschaffen werden, sich ständig weiterzubilden”, hieß es in der Diskussion. “Die Betriebe leisten schon eine wichtigen Beitrag, da hier die Notwendigkeit besteht, mit den neuesten Technologien vertraut zu sein”, so Landesrätin Deeg, “allerdings müssen auch die Verbände ihre Mitglieder unterstützen”.
Die Arbeitsgruppe “Grundausbildung an den Schulen” verwies auf eine multimediale Ausstattung der Klassenräume und auf WLAN an den Schulen als Grundvoraussetzung für einen zeitgemäßen Unterricht. Dabei soll anhand von vordefinierten Standards eine didaktisch sinnvolle Nutzung erlaubt und auf elektromagnetische Emissionen Rücksicht genommen werden. “Aufgrund eines Beschlussantrages im Landtag fahren wir hier mit gezogener Handbremse, obwohl es technisch möglich wäre, WLAN-Netzwerke innerhalb der gesetzlichen Grenzwert zu betreiben”, gab IT-Landesrätin Deeg zu bedenken. Dies sei weniger belastend als wenn jeder Schüler sein eigenes Smartphone gebrauche. Gesprochen wurde auch über den Einsatz von privaten Geräten der Schüler im Unterricht und die Anbindung an das schnelle Internet. Derzeit sind 107 Schulen an das Breitbandnetz angeschlossen. Die Anbindung weitere Schulen ist im Breitband-Ausbauplan vorgesehen.
Um die breite Bevölkerung, und vor allem auch ältere Menschen und bildungsferne Schichten, auf dem Weg ins digitale Zeitalter mitzunehmen, schlug die Arbeitsgruppe für die digitale Bildung der Gesellschaft den Einsatz von Tutoren, beispielsweise in Seniorenvereinigungen und Bibliotheken, vor. “Gute Lehrer können auch Kinder und Enkelkinder sein, die bereits von klein auf mit den neuen Medien vertraut sind”, meinte die IT-Landesrätin, “und auch wenn gewisse Hürden zu überwinden sind, müssen wir die Vorteile der Digitalisierung aktiv nutzen”. Als Beispiele führt sie die digitalen Dienste an, die rund um die Uhr verfügbar seien und zeitaufwändige Ämtergänge ersparen würden. Die Vorschläge der drei Arbeitsgruppen fließen nun in einen Gesamtplan ein, der ab dem kommenden Jahr umgesetzt werden soll.