Von: mho
Bozen/Brixen – Für ihre Verdienste in der Diözese Bozen-Brixen sind zum Abschluss der Seelsorgetagung heute (8. September) in Brixen Schwester Christa Pardeller, der Priester August Prugger, der Publizist und ACLI-Ehrenamtliche Leone Sticcotti und der ehemalige (und erste) diözesane Ombudsmann Werner Palla.
Es ist mittlerweile gute Tradition, dass am Ende der Seelsorgetagung Persönlichkeiten wegen ihrer Verdienste um die und in der Diözese geehrt werden. Heuer wurden mit Christa Pardeller, August Prugger, Leone Sticcotti und Werner Palla Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen für ihr langjähriges und vorbildliches Wirken ausgezeichnet.
Schwester Christa Pardeller
Schwester Christa erhält die Ehrung für ihren unermüdlichen Einsatz, den sie als Ordensfrau und Missionarin an verschiedenen Orten in Kamerun gezeigt hat. Besondere Anerkennung gebührt ihr für ihre Verdienste als Krankenschwester und Hebamme sowie für den Aufbau zahlreicher Krankenstationen und die Förderung von Wasserprojekten.
Christa Pardeller ist 1943 geboren, wurde 1963 Missionskandidatin bei den Tertiarschwestern in Brixen und ist seit 1970 in der Mission tätig. Am längsten war Schwester Christa in Doula, der größten Stadt Kameruns, tätig. Dort hat sie ein neues Spital aufgebaut. Seit Ende 2015 ist Christa Pardeller wieder in ihrer früheren Krankenstation in Bali tätig, wo sie schon 1978 bis 1984 war. Ein besonderes Anliegen war ihr dort eine Röntgen- und Ultraschall-Abteilung mit den nötigen Apparaten auszustatten. Die Abteilung ist eine Jahr 2017 voll im Betrieb.
August Prugger
Der Priester August Prugger ist heute von Bischof Muser für seine Verdienste im Bereich der Katechese, für die Förderung der ladinischen Sprache in Schule und Seelsorge und für sein eifriges Wirken als Priester und Seelsorger geehrt.
Prugger wurde am 31. Juli 1934 in St. Ulrich geboren. Nach dem Besuch der Pflichtschule und dem Theologiestudium wurde er am 23. März 1958 in Bozen/Gries zum Priester geweiht. Er wirkte unter anderem wirkte 21 Jahre lang als Religionslehrer bis er 1989 die Leitung des Katechetischen Amtes am Bischöflichen Ordinariat übernahm. 13 Jahre lang nahm er diese verantwortungsvolle Aufgabe wahr. Prugger zeichnete sich dabei durch Offenheit für Neues aus. Zusätzlich zu seiner Arbeit am Katechetischen Amt war er von 1990 bis 2009 Beauftragter für die Seelsorge in den ladinischen Tälern und von 1976 bis 2013 Beauftragter für die Blindenseelsorge der Diözese.
Leone Sticcotti
Bischof Muser ehrt Leone Sticcotti für sein Engagement auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Funktionen der Ortskirche, vor allem aber für sein bescheidenes und gleichzeitig überzeugendes Christsein.
Geboren 1936 in Brixen, wurde Sticcotti bald Vollwaise und wuchs im jetzigen Hartmannsheim auf. Bald ist Sticcotti in Kontakt mit der „Azione Cattolica“ gekommen und hat innerhalb dieser Gemeinschaft – zunächst in Bruneck, dann in Schlanders – Aufbauarbeit geleistet. Nach dem Abschluss seines Studiums und der Heirat ist Sticcotti 1975 nach Bozen gekommen und hat dort seine publizistische Tätigkeit bei der italienischen Kirchenzeitung „Il Segno“ aufgenommen. Mit seiner publizistischen Tätigkeit hat er versucht, den italienischen Mitbürgern die Diözese in einer oftmals noch fremden Heimat näher zu bringen.
Sticcotti hat sich in zahlreichen weiteren Organisationen, unter anderem dem „Centro per la pace“ (Zentrum für den Frieden) eingebracht.
Werner Palla
Im Namen der Diözese hat Bischof Muser Werner Palla heute vor allem für den Aufbau und die Leitung der Ombudsstelle der Diözese geehrt.
Werner Palla wurde am 6. Juni 1943 geboren und ist als Kriegswaise mit der Mutter und 2 weiteren Geschwistern in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen in Kaltern aufgewachsen. Von 1992 bis 2004 wurde er dreimal vom Südtiroler Landtag zum Volksanwalt.
Im Jahr 2011 übernahm er als erster die Aufgabe des Ombudsmanns der Diözese Bozen-Brixen. Damals mussten sich besonders im deutschen Sprachraum zahlreiche kirchliche Einrichtungen mit Fällen von sexuellem Missbrauch und anderen Formen von Gewalt an Minderjährigen auseinandersetzen. Über 50 Fälle hat Palla bis Ende 2017 bearbeitet. Palla baute die Ombudsstelle mit großem Einsatz, der nötigen Diskretion und dem erforderlichen Feingefühl auf. Palla scheute nicht die Konfrontation mit belastenden Lebensgeschichten, was ihm mitunter selber gesundheitlich zusetzte.