Von: mk
Bozen – Vor Kurzem hat die diesjährige Mitgliedervollversammlung des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol (DZE), die immer im Spätherbst mit der Vorstellung und Genehmigung des Haushaltsvoranschlages und den konkreten Zielsetzungen für das kommende Jahr über die Bühne geht, am Hauptsitz der Südtiroler Volksbank stattgefunden.
Unter dem Motto „Gemeinschaft erleben – Motivation und Stärke als Ausdruck eines gefestigten Miteinanders“ wurden die Schwerpunkte der Arbeiten für das Jahr 2026 erläutert und vorgestellt. Neben den weit über 100 Mitgliedsorganisationen, die zum Teil in Präsenz und zum Teil über das Instrument der Videokonferenz verbunden waren, und die laut DZE-Präsident Sergio Bonagura das eigentliche Herzstück des DZE Südtirol darstellen, konnte auch eine Reihe von Ehrengästen im Rahmen der genannten Veranstaltung begrüßt werden – unter anderem: die Bürgermeister der Gemeinden Bozen und Meran, Claudio Corrarati und Katharina Zeller, der Präsident des Gemeindenverbandes, Dominik Oberstaller, die Chefredakteure der Tageszeitungen Dolomiten und Alto Adige, Elmar Pichler Rolle und Valentino Beccari, die Generalsekretärin der Autonomen Region Trentino Südtirol, Gabriele Morandell, die Wetterfee bei Sky TG24 News, Stella Turian, der Veranstalter des Global Forum Südtirol, Christian Girardi, und der Geschäftsführer der Gestalt Akademie Südtirol, Georg Pernter.
Es gebe einige Belastungen, Anliegen und Wünsche der betroffenen Vereine im Dritten Sektor und außerhalb, denen gerade in diesen Monaten und vor allem besonders im kommenden Jahr, Rechnung getragen werden sollte, hieß es bei der Vollversammlung. „Die sich aktuell voll im Gange befindlichen Reformen des Dritten Sektors, des Neuen Landesregisters und des Sports stellen zahlreiche Organisationen vor erhebliche Herausforderungen“, betont DZE-Präsident Sergio Bonagura.
DZE-Vizepräsidentin Vanessa Macchia unterstreicht hingegen, dass auch die ständige Fort- und Weiterbildung in Vereinen des Dritten Sektors und auch darüber hinaus von immenser Bedeutung sei. Fort- und Weiterbildung im Vereinswesen sei entscheidend für die Professionalisierung und das langfristige Bestehen von Vereinen und umfasse Themen wie Vereinsrecht, Finanzen, Digitalisierung, Kommunikation und Vereinsmanagement. Solche Maßnahmen stärkten nicht nur das Engagement der Ehrenamtlichen durch Wertschätzung, sondern würden auch die Rechts- und Steuerkonformität gewährleisten, die effiziente Vereinsführung fördern und dabei helfen, neue Mitglieder zu gewinnen.
DZE-Direktor Ulrich Seitz und der Steuerexperte des DZE, Wirtschaftsberater Thomas Girotto, wiesen im Rahmen ihrer Ausführungen zu den Schwerpunkten bei Beratungen und Fortbildungen für das Jahr 2026 unter anderem auf folgende Thematiken hin, die im Vordergrund stehen: Kooperationen mit den Bildungseinrichtungen für die Vermittlung der Werte des Ehrenamts, alternative Finanzierungsquellen zum klassischen öffentlichen Beitragswesen, neue Kooperationen zwischen dem Dritten Sektor und der Öffentlichen Verwaltung, Beratungsangebot zu 360 Grad, mit einem Fokus auf steuerliche Aspekte, die Handhabe und Verwendung der MwSt.-Nummer, Schulung der Führungskräfte im Dritten Sektor, Riskmanagement mit entsprechenden Vorkehrungen und Maßnahmen, die Organisation von Veranstaltungen im Dritten Sektor, die Pflege von Newslettern und sozialen Medien, die künstliche Intelligenz mit ihrem Einfluss auf die Vereinswelt, der Dritte Sektor als Dienstleistungsanbieter und Digital World mit gezielten Hilfestellungen bei der Inangriffnahmen von Auflagen im digitalen Bereich.
Einige interessante Daten: Laut Arbeitsministeriums vom Jänner 2025 gibt es italienweit pro 100.000 Einwohner 203,5 Vereine – in Südtirol sind es mit 433,6 mehr als doppelt so viele. Mit 49 Vereinen führt die Gemeinde Ritten das Südtirol-Ranking an.
Neben den 478 Mitgliedsvereinen – mehr als die Hälfte davon im kulturellen und sozialen Sektor tätig – zählt das DZE noch 75 Fördermitglieder, die ebenfalls betreut werden. Das Dienstleistungsangebot wurde in den letzten Jahren stetig ausgebaut und an die Bedürfnisse der Mitgliedsvereine angepasst.
„Der Fokus liegt auf dem steuerrechtlichen und buchhalterischen Aspekt“, berichtet DZE-Direktor Ulrich Seitz, weil hier die Unterstützung am nötigsten sei. Knapp 2200 Beratungen wurden in den letzten zwölf Monaten durchgeführt, zwei Drittel davon online, 20 Prozent nach 17.00 Uhr oder an Freitagen, um Berufstätigen entgegenzukommen. Somit werden die Daten von 2024 noch mal um ein Weiteres übertroffen.
Zahlen zum Ehrenamt aus dem abgelaufenen Jahr 2024
Es gibt derzeit 218.600 Freiwillige im Ehrenamt in Südtirol; davon sind 108.000 Menschen in sogar zwei bis drei Organisationen tätig. 55 Prozent davon sind Männer,60 Prozent im Alter unter 50 Jahren und 75 Prozent davon noch berufstätig.
Neun Jahre ist der durchschnittliche Verbleib im Verein, unabhängig vom Geschlecht. Nur 30 Prozent der Führungspositionen in rund 4300 Vereinen sind weiblich besetzt.
54 Prozent der Südtiroler Organisationen sind für die Fünf-Promille-Zuwendung akkreditiert.
Am meisten Nachfrage gibt es schließlich weiterhin für den steuerrechtlichen und buchhalterischen Bereich. Das DZE Südtirol hat auch im Durchschnitt im Jahr 2025 täglich acht Stunden am Tag Beratungen in unterschiedlichen Themenbereichen garantiert.




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