Von: mk
Bozen – Am 23. Mai leitet der Dirigent Michele Gamba am Pult des Haydn Orchesters einen Schumann-Abend mit dem 1850 entstandenen Konzert für Violoncello und Orchester und vier Ouvertüren: für die Schauspielmusik zu „Hermann und Dorothea“ nach Johann Wolfgang Goethe, „Die Braut von Messina“ nach der gleichnamigen Tragödie von Friedrich Schiller, für „Szenen aus Goethes Faust“ und für die Oper „Genoveva“ nach Ludwig Tieck und Friedrich Hebbel. Solist ist der vielfach ausgezeichnete Cello-Virtuose Sandro Laffranchini. Das Konzert beginnt in Bozen um 20 Uhr und wird am 24. Mai in Trient (Auditorium, 20.30 Uhr) wiederholt.
Michele Gamba wurde in Mailand geboren und studierte Klavier und Komposition am Konservatorium seiner Heimatstadt. 2012 wurde er von Sir Antonio Pappano eingeladen, ihm am Royal Opera House Covent Garden in London als Jette Parker Associate Conductor zu assistieren. 2015 folgte er der Einladung Daniel Barenboims an die Berliner Staatsoper, an der er als sein Assistent und Kapellmeister an vielen Produktionen mitwirkte. Im März 2016 erzielte Michele Gamba einen großen persönlichen Erfolg, als er mit weniger als einer Stunde Vorbereitung an der Mailänder Scala einsprang, um Verdis „I due Foscari“ zu dirigieren. Im November des gleichen Jahres dirigierte er an der Scala „Le nozze di Figaro“ und wurde dannach für „L’elisir d’amore“ und „La Traviata“ 2019 und 2020 erneut eingeladen. Als Pianist trat Michele Gamba sowohl als Solist als auch als Kammermusik-Partner in der Wigmore Hall in London, im Münchner Gasteig, in der Mailänder Scala oder in der Società del Quartetto auf.
Sandro Laffranchini stammt aus einer Musikerfamilie aus Brescia. Sein Vater (von 1969 bis 2005 Solocellist an der Mailänder Scala) unterrichtete ihn ab dem sechsten Lebensjahr, danach studierte er am Konservatoriumin in Mailand. Später setzte er seine Ausbildung bei Mario Brunello und Rocco Filippini bei der Stauffer Stiftung in Cremona und bei Thomas Demenga an der Hochschule für Musik in Basel fort. 2000 wurde er am Teatro della Scala als Solocellist Kollege seines Vaters, ein bisher einmaliger Fall in der Geschichte dieses Opernhauses.