Von: luk
Bozen – Terratorium ist ein Wein und zugleich das Resultat eines Kunstprojektes, das die Künstlerin Emma Smith (*1981) auf Einladung von BAU in Zusammenarbeit mit dem Erbhof Mayr-Unterganzner in Kardaun bei Bozen in Südtirol im Herbst 2016 durchführte. Die britische Künstlerin erkundete dabei den Ursprung und die Facetten, aber auch die Vernetzung eines ortsspezifischen Geschmackes. Der Ansatz der Künstlerin war dabei, diese ortsbezogene Typizität so weit wie möglich zu verdichten, indem beim gesamten Herstellungsprozess so wenig wie möglich mit ortfremden Materialien gearbeitet wurde: Terratorium wurde 2016 aus einer am Hof gezogenen Lagrein-Traube hergestellt, von Hand geerntet und entrappt und in einem aus dem Holz einer nahe gewachsenen Eiche hergestelltem Fass zur Reifung eingelagert. Nach fast zwei Jahren im Barrique wurde Terratorium nun abgefüllt und wird als limitierte Kunstedition erstmals dem Publikum präsentiert – ist es gelungen, die Essenz seines Ursprungsortes in diesem Wein förmlich zu destillieren?
In ihrem Projekt war Smith jedoch nicht nur von der Frage nach dieser Essenz des Ortes geleitet. In ihrer künstlerischen Praxis fragt sie stets auch danach, wie jedes Element in einem solchen Prozess letztlich in Verbindung zu anderen Orten steht bzw. in Bewegung ist: ein Ort ist geographisch lokalisierbar aber gleichzeitig immer auch mit anderen Erdpunkten verbunden. So traf die Künstlerin 2016 am Erbhof Mayr-Unterganzner mit einem Geologen, Meteorologen, Förster und Weinakademiker zusammen um der Frage nachzugehen “Wie ist der Ort an dem wir jetzt sind nach außen verbunden?”.
Am Samstag 13. Oktober um 18.00 Uhr, im Rahmen der 14. Ausgabe des Tags der Zeitgenössichen Kunst, stellen die Künstlerin und der Weinproduzent die Geschichte dieses Weines vor, erläutern den Herstellungsprozess und nehmen uns mit auf eine Reise an den Ursprung jener Noten von Brombeere und Schokolade. Alles, was ortsspezifisch ist, eröffnet uns so zugleich die Verbindung zum Anderswo.
Nach der Verkostung gibt es auch die Möglichkeit erste Reservierungen für die limitierte Kunstedition (250 + 5 Ap) zu je 120 Euro vorzunehmen.