Große Pilzausstellung im Naturmuseum eröffnet

Essbare, giftige und gar tödliche Pilzarten

Donnerstag, 29. September 2016 | 19:00 Uhr

Von: luk

Bozen – Über 600 essbare, giftige und gar tödliche Pilzarten sind bei der Schau „Die Pilze Südtirols“ des Vereins „Bresadola“ im Naturmuseum zu sehen.

Jedes Jahr im September machen sich die Mitglieder der Ortsgruppe Bozen des Mykologischen Vereins „Bresadola“ in den Wäldern Südtirols – die europaweit pilzreichsten – auf die Suche nach möglichst vielen unterschiedlichen Pilzen. Auch heuer ist es wieder soweit: Die dabei gefundenen Exemplare – meist zwischen 600 und 700 Arten – werden dann in der 52. Ausgabe der Sonderausstellung „Die Pilze Südtirols“ gezeigt, die am 29. September im Naturmuseum Südtirol in Bozen eröffnet wurde. Anwesend waren Museumsdirektor Vito Zingerle, Kuratorin Petra Mair, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Naturmuseums Roland Psenner sowie Renato Bonsignori und Francesco Bellù, Präsident und Referent der wissenschaftlichen Tätigkeiten der Ortsgruppe Bozen des Mykologischen Vereins. Die Fachleute sammeln während der gesamten Dauer der Ausstellung und bestücken diese täglich mit frischen Pilzen.

Zu sehen sind auch heuer wieder essbare, nicht essbare und giftige Pilzarten – davon gibt es in Südtirol rund 50 – darunter auch tödliche und immer wieder auch einige Seltenheiten. Neu ist heuer eine eigene Sektion, in der anhand praktischer Beispiele die wichtigsten Lebensstrategien von Waldpilzen erklärt werden, wie etwa die Symbiose zwischen einem Pilz und einer Baumwurzel (beide geben und nehmen), das Leben eines Pilzes auf abgestorbenem organischem Material oder das Parasitenleben eines Pilzes auf lebenden Pflanzen (Pilz lebt auf Kosten der Wirtspflanze).

Mit der Ausstellung soll die große Bedeutung der Pilze für die Wälder aufgezeigt werden: Einerseits räumen sie den Wald auf, ohne viele dieser Arten würde er irgendwann im abgestorbenen organischen Material ersticken. Anderseits sorgen manche Pilze durch die Wurzelsymbiosen dafür, dass bestimmte Bäume manche Lebensräume überhaupt erst besiedeln können und diese widerstandsfähiger und gesünder sind als ohne Pilzsymbiose, da die Nährstoff- und Wasserversorgung deutlich verbessert wird.

Die Ausstellung wird vom Naturmuseum in Zusammenarbeit mit der Bozner Ortsgruppe des Vereins „Bresadola“ organisiert und ist am Freitag, 30. September (10 bis 24 Uhr), am Samstag, 1. Oktober und Sonntag, 2. Oktober (10 bis 19:30 Uhr) und am Montag, 3. Oktober (10 bis 13 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Die Ortsgruppe Bozen des Mykologischen Vereins „Bresadola“ wurde 1963 gegründet und ist eine von 110 Ortsgruppen des Vereins, der mehr als 12.000 Mitglieder in ganz Italien zählt. Seinen Namen hat der Verein vom Trentiner Priester Giacomo Bresadola (1847-1929), einem weltweit bekannten Mykologen. Die Ortsgruppe Bozen ist auf dem Gebiet der Mykologie intensiv didaktisch und wissenschaftlich tätig und informiert die Bürger regelmäßig, um Pilzvergiftungen vorzubeugen und auf die Bedeutung der Pilze für die Erhaltung der Ökosysteme aufmerksam zu machen.

Mehr Informationen über die Pilze Südtirols gibt es im Naturmuseum Südtirol, Bindergasse 1, in Bozen (Tel. 0471 412964) und im Internet unter www.naturmuseum.it.

Bezirk: Bozen