Von: luk
Bozen – Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung am 27. August der Einrichtung einer Euregio Stiftungsprofessur an der Freien Universität Bozen zugestimmt. Diese soll ab dem Jahr 2020 an der Freien Universität Bozen eingerichtet werden und sich dem Bereich Regionalgeschichte widmen. Dafür werden über die neue Leistungsvereinbarung zwischen Land und Universität bis zum Jahr 2022 jährlich 150.000 Euro zur Verfügung gestellt. Für Landeshauptmann Arno Kompatscher konkretisiert sich damit die immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen Institutionen der Euregio: “Schon seit vielen Jahren bestehen wichtige Netzwerke und Synergien im universitären Bereich, welche durch die Stiftungsprofessuren weiter verstärkt werden.”
Bereits im Jahr 2013 haben die Universitäten von Bozen, Innsbruck und Trient ein Rahmenabkommen unterzeichnet, mit dem gemeinsame Forschungs- und Studienprojekte sowie Austauschprogramme für Studierende und Dozenten begründet wurden. Seitdem wurden vier Masterstudien, die an mehreren Standorten absolviert werden, aber einem gemeinsamen Studienplan folgen: Environmental Management of Mountain Areas in Bozen und Innsbruck, Energy Engeneering und Musikologie in Bozen und Trient, Umweltmeteorologie in Innsbruck und Trient. Durch den Euregio-Mobilitätsfonds wurden zudem 43 tri- und bilaterale Projekte in unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen unterstützt, an denen sich rund 1200 Studierende und 200 Dozenten beteiligt haben. Seit dem akademischen Jahr 2018/19 arbeiten die drei Universitäten außerdem beim Studiengang Euregio Master in Öffentlicher Verwaltung zusammen.
Bereits im Vorjahr wurde vom Vorstand des Europäischen Verbundes Territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) die Einrichtung von Euregio Stiftungsprofessuren (Professorship) beschlossen. Dabei wird an jeder der drei Universitäten eine Professur eingerichtet, deren Inhaber formal an einem Standort angestellt ist, doch didaktisch und wissenschaftlich in allen drei Universitäten tätig ist. Die Themen werden dabei von den Universitäten festgelegt. Die Freie Universität Bozen hat in diesem Zusammenhang den Schwerpunkt auf die Regionalgeschichte gelegt, die Universität Innsbruck auf Technik-, Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsrecht und die Universität Trient auf Minderheitenrecht.
“Die neue Stiftungsprofessur wird starke Impulse an die wissenschaftliche Arbeit im Bereich Regionalgeschichte aussenden, und sich auch positiv auf dessen Breitenwirkung auswirken”, ist Vito Zingerele, Direktor der Landesabteilung Innovation überzeugt. Die Ergebnisse des Projektes Historegio, an dem die drei Universitäten bereits seit mehreren Jahren gemeinsam arbeiten, stellten hierzu eine gute Basis dar.