Von: mk
Bozen – Der Südtiroler Sanitätsbetrieb startet die neue Veranstaltungsreihe „Forum Gesundheit Südtirol“. Experten und Betroffene bieten interessierten Bürgerinnen und Bürgern Gesundheitswissen aus erster Hand. Am heutigen 6. Februar 2020 wurde die Veranstaltungsreihe der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Angebot an medizinischen Informationen im Netz ist riesig: Zig-Tausende Portale, Foren, Facebook-Seiten und Apps bieten Antworten auf Patientenfragen. „Dr. Google“ und seine virtuellen Kollegen scheinen für jedes Problem eine Lösung zu haben. Betroffene surfen stundenlang im Netz, werden von unterschiedlichen, unvollständigen oder irreführenden, manchmal schlichtweg falschen Informationen verunsichert und stellen am Ende dennoch meist abenteuerliche Eigendiagnosen.
In Zeiten von wenig vertrauenswürdigen „Online-Diagnosen“ setzt „Forum Gesundheit Südtirol“ auf Information aus erster Hand. Im Mittelpunkt der neuen Veranstaltungsreihe des Südtiroler Sanitätsbetriebes stehen fünf große Gesundheitsthemen, die die Südtirolerinnen und Südtiroler bewegen.
„Diese Informationsabende sind eine Chance für alle, sich mit Fachleuten auszutauschen und aktiv die eigene Gesundheit in die Hand zu nehmen“, unterstreicht Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. „Denn wer informiert ist, kann Krankheiten besser vorbeugen, erkennen und therapieren.“
Auf das große Fachwissen im Südtiroler Sanitätsbetrieb verweist auch Generaldirektor Florian Zerzer: „Rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind tagtäglich für die Gesundheit der Südtiroler Bevölkerung im Einsatz. Die Veranstaltungsreihe ‚Forum Gesundheit Südtirol‘ bietet die Gelegenheit, abseits der klinischen Betreuung und bei freiem Eintritt am großen Fachwissen und Know-how der Expertinnen und Experten des Südtiroler Sanitätsbetriebes teilzuhaben.“
In Anlehnung an das österreichische Mini-Med-Studium erfolgt ein interdisziplinärer Zugang zu den Themen. Das heißt, die Fachleute bieten in direktem Kontakt mit dem Publikum ihr Wissen an; Betroffene, Selbsthilfegruppen und Patientenvereinigungen berichten von ihren Erfahrungen. Dabei wird der Fokus auch auf die psychischen und psychosozialen Komponenten der Erkrankungen gelegt.
Der erste Themenabend ist der Herzgesundheit gewidmet. „Herzinfarkt ist und bleibt die häufigste Todesursache in der westlichen Welt,“ erklärt Rainer Oberhollenzer, Primar der Kardiologie am Landeskrankenhaus Bozen, der gemeinsam mit der Kardiologin Elisabeth Schöpf am Mittwoch, 19. Februar im Pastoralzentrum in Bozen zu diesem Thema referieren wird: „Der Vortragsabend soll Impulse geben und helfen, im Akutfall richtig zu handeln. Was soll man tun, wenn unklare Beschwerden im Brustkorb auftreten? Auf welche Symptome muss man besonders achten? Wie reagiert man nachts oder am Wochenende?“ Am Podium werden auch der wohl bekannteste Patient der Bozner Kardiologie sitzen, Luis Durnwalder, Landeshauptmann a. D. und ehemaliger Herzpatient, sowie Walter Baumgartner, Präsident der Südtiroler Herzstiftung.
Der Abend am Montag, 30. März im Veranstaltungszentrum KIMM in Meran beschäftigt sich mit dem Thema Brustkrebs. Herbert Heidegger, Primar der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Meran, klärt über die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen auf und beschreibt die neuen, innovativen Konzepte, die Operation, Bestrahlung und medikamentöse Therapien bündeln. Lorenz Larcher, ärztlicher Leiter des landesweiten Dienstes für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie im Südtiroler Sanitätsbetrieb, stellt moderne Methoden vor, wie nach Tumorentfernung und Bestrahlung die Brustform – für die Patientin zufriedenstellend – wieder hergestellt werden kann. Eine ganz andere Perspektive bringt Valentina Vecellio, zertifizierte Übungsleiterin für onkologische Bewegungstherapie, in das Thema ein.
Mit dem großen und umfassenden Thema Rheuma beschäftigen sich Experten am Dienstag, 19. Mai, im Michael-Pacher-Haus in Bruneck. In etwa jeder fünfte Südtiroler leidet einmal in seinem Leben an einer rheumatischen Erkrankung, jeder 20. Südtiroler ist von einer chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankung betroffen. Christian Dejaco, Leiter des landesweiten Dienstes für Rheumatologie, und Armin Maier, Leiter der Rheuma-Ambulanz des Landeskrankenhauses Bozen, informieren über die verschiedenen, meist schmerzhaften und oft chronisch verlaufenden rheumatischen Erkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten, die oft in Zusammenarbeit mit weiteren Fachärzten erfolgt.
Im Herbst folgen zwei weitere Vortragsabende im Forum in Brixen und im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders. Der Abend am 27. Oktober in Brixen dreht sich um „Schlaf und Gesundheit – Wissenswertes zum Thema Schlafstörungen“; als Experten informieren Andreas Lantschner, Beauftragter Leiter der HNO-Abteilung am Krankenhaus Brixen, und Viola Gschliesser, Neurologin am Krankenhaus Brixen. Den Abschluss der Reihe bildet dann der für die Jahreszeit aktuelle Themenbereich „Fit auf die Piste – Gezielt Skiverletzungen vermeiden“ am Montag, 9. November, in Schlanders. Am Podium befinden sich Stefan Resnyak, Primar des landesweiten Dienstes für Sportmedizin im Südtiroler Sanitätsbetrieb, und Martin Köllensperger, Orthopäde am Landeskrankenhaus Bozen.
Alle Veranstaltungen beginnen um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
www.gesundheit-suedtirol.it