Von: mk
Bozen – Gut 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Land haben sich am vergangenen Freitag, 10. Februar, bei der traditionellen Februartagung der Diözese zur Seelsorge mit Jugendlichen ausgetauscht. Das Fazit aus den Überlegungen ist für Michele Dalla Serra, Referent für Kinder- und Jugendpastoral der Diözese, eindeutig: „Wir müssen uns in der Jugendpastoral auf die Qualität in den Beziehungen zu den Jugendlichen konzentrieren.“
Was bedeutet für uns Jugendpastoral? Was ist in diesem Bereich wichtig? Das waren die zentralen Fragen der Februartagung 2023, die das diözesane Amt für Ehe und Familie gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) und Südtirols Katholischer Jugend (SKJ) vorbereitet hat. Zu Gast in der Cusanus-Akademie waren Fabian Jochum, der Jugendseeseelsorger der Diözese Feldkirch, Mitarbeiterinnen der Jugendkirche Meran und die Jugendgruppe „Amici del Sermig“ aus Mori, die ihre Erfahrungen sowie neue Inputs ein brachten.
Jugendseelsorger Jochum plädierte dafür, die Lebenswelt junger Menschen ernst zu nehmen und anzuerkennen. „Es gilt, Jugendpastoral nicht nur für, sondern vor allem mit jungen Menschen zu machen“, so Jochum. Eine der größten Herausforderungen und auch Chancen sei es, Zeit zu haben für junge Menschen, auch für die Einzelnen.
Veronica Pizzini und Aurora Sartori, zwei junge Frauen, engagieren sich in der Gruppe „Amici del Sermig“ bei der Essensausgabe und Kleiderkammer in Mori (TN) und haben von ihren Erfahrungen berichtet. Es sei wichtig, sagten die beiden jungen Frauen, Jugendliche einzubeziehen in ein Angebot, das gastfreundlich und partizipativ ist. „Jugendliche müssen sich ‚zuhause‘ fühlen können bei dem, was wir ihnen anbieten und vorschlagen“. Außerdem sei es wichtig, jungen Menschen das „Warum“ und „Wozu“ des gemeinsamen Engagements deutlich zu machen.
Wie umgehen mit Enttäuschungen und fehlender Teilnahme bei manchen Projekten, so eine der Fragen der Teilnehmenden in der langen und intensiven Diskussion. Aus der Erfahrung des Jugenddienstes Meran berichtete Katharina Weger über das Projekt „Jugendkirche“: „Die Jugendkirche ist 2018 gestartet und wir haben von Beginn an viel investiert, vor allem personell. Es gab viele Öffnungstermine, bei denen niemand kam. Seit einem Jahr können wir jetzt sagen, dass es läuft. Es brauche, so Weger sehr viel Zeit, einen langen Atem und immer wieder die Bereitschaft und den Mut, etwas zu ändern oder neu zu probieren.“
„Diese Tagung hat für mich zum Ausdruck gebracht, dass wir uns in der Jugendpastoral auf die Qualität der Beziehung zu den Jugendlichen und weniger auf die Quantität, die Anzahl der Jugendlichen, die unser Angebot wahrnehmen, konzentrieren müssen“, lautet das Fazit des Diözesanreferenten Michele Dalla Serra.