Von: mk
Bozen – Die deutsche Volksgruppe in ihrer Tradition und Identität stärken – dieses Ziel verfolgt die „Stiftung Frick – Heimat Südtirol“. In Partnerschaft mit der Südtiroler Bauernjugend wurde einer jungen bäuerlichen Familie auf der Agrialp 2021 der „Jungbauernpreis zur Förderung der Südtiroler Identität“ verliehen. Er ging an die Familie Thomas Schwienbacher vom Riemhof in St. Walburg, Ulten.
Vorstandsmitglied der Stiftung Frick Georg Mayr übergab am Sonntag um 15.00 Uhr die handgeschriebene Urkunde an die Familie Schwienbacher. In seiner Ansprache erzählte er über die Gründung der Stiftung und über die Familie Frick. Aufgrund des sozialen Hintergrundes der Preisträgerfamilie entschied der Stiftungsvorstand, den Preis um 2.000 Euro zu erhöhen, somit ist der Preis heuer mit 7.000 Euro dotiert.
Der Bezirk Meran der Südtiroler Bauernjugend hat die Familie Thomas Schwienbacher als Preisträger ausgewählt. Die Bezirksleiterin Katharina Gruber erklärte in ihrer Rede ihre Intension, warum die Familie ausgewählt wurde: „Der Bezirk Meran sieht die Familie vom Riemhof als besonders geeignet für den heurigen Jungbauernpreis zur Förderung der Südtiroler Identität. Aus unserer Sicht erfüllt sie alle Kriterien und wir stehen voll und ganz hinter ihr und sehen sie als Vorbildfamilie.“
Leidenschaft am Hof
Der Riemhof liegt auf 1.700 Metern Meereshöhe und ist ca. sieben Kilometer vom Dorf entfernt. Der Hof und das Wohnhaus liegen getrennt voneinander und gehören zur Gemeinde St. Walburg im Ultental. Auf dem geschlossenen Hof leben der 38-jährige Thomas mit seinen Kindern Jana, 9 Jahre alt, und Emma, 5 Jahre alt. Im alten Bauernhaus leben die Eltern von Thomas, Oskar und Elsa Schwienbacher.
Der geschlossene Hof ist ein Milchviehbetrieb, auf ihm werden vorwiegend Kühe der Rasse Fleckvieh gehalten. Ebenfalls leben auf dem Hof mehrere Hühner und ein Hahn, zwei Schafe, drei Ziegen, zwei Schweine, ein Pony, zwei Meerschweinchen und mehrere Katzen. Jana und Emma bemühen sich besonders den vielen Tieren ein liebevolles zu Hause auf dem Hof zu bieten. „Man merkt, dass die leidenschaftliche Führung des Hofes auch an die Kinder weitergegeben wird. Die enge Bindung der Kinder zum Hof konnten wir spüren, als sie uns jedes der Tiere vorstellten“, erklärte die SBJ-Bezirksleiterin Katharina Gruber.
Thomas und seine Frau Martina entschieden sich nach ihrer Ausbildung mit ihren zwei Töchtern den elterlichen Hof von Thomas zu übernehmen und von Lana zurück auf den Hof ins Ultental zu ziehen. Die Familie baute sich dort, neben dem alten Wirtschaftsgebäude, ein neues Haus.
Tragischer Schicksalsschlag und Umweltkatastrophe
Im Jahr 2020 traf die Familie ein Schicksalsschlag: Martina wurde nach kurzer schwerer Krankheit aus der Mitte ihrer Liebsten gerissen. Seitdem kümmert sich Thomas gemeinsam mit seinen Eltern und seinen Schwiegereltern um seine zwei Töchter und den Hof.
Das Jahr 2020 war noch nicht vorbei, da lösten sich zwei Muren über dem Hof, eine oberhalb des Hauses und eine unmittelbar oberhalb des Stalles, welche auch einige Maschinen beschädigten. Doch auch davon ließ sich die Familie nicht unterkriegen und richtete alles wieder her.
Thomas hat viele weitere Ideen und Projekte, welche er gerne umsetzen würde, zum Beispiel die Errichtung eines neuen Stalles und Stadels. Ein altes Haus, welches auch zum Hof gehört, wird zu Ferienwohnungen für Urlaub auf dem Bauernhof umgebaut. „Es ist erstaunlich, wie sich die Familie für den Erhalt des Hofes, das bäuerliche Leben und somit für die Weitergabe der traditionellen Werte einsetzt. Die Arbeit auf dem Hof ist nicht immer einfach, nicht umsonst wurde der Hof mit 130 Erschwernispunkten gekennzeichnet“, erklärt SBJ-Bezirksobmann Daniel Sprenger. „Wir wünschen der Familie alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Projekte“, so Sprenger.