Von: mk
Bozen – Das Bild über Jugendliche ist oft zweideutig: Auf der einen Seite wird Jungsein mit Schönheit und Unverwundbarkeit verbunden, auf der anderen Seite werden jugendliche Lebenswelten mit Abweichung und Gefahr verbunden.
Dass die Phase des Heranwachsens auch mit Unsicherheiten und brüchigen Identitäten zu tun hat, kommt in der Öffentlichkeit weniger zur Sprache. Die Phase der Pubertät ist auch gekoppelt mit vielen Zweifeln und Fragen über das eigene Dasein. Auf diesen Aspekt will sich die Filmreihe konzentrieren.
Das Forum Prävention und die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Südtiroler Sanitätsbetriebs organisieren in Zusammenarbeit mit dem Bozner Filmclub drei Filmabende zum Thema „kritische Jugendphase heute“. In den drei ausgewählten Filmen werden besondere Herausforderungen, die Jugendlichen in dieser Altersphase begegnen können, beleuchtet. Dabei geht es um Auseinandersetzungen mit dem Sinn des Lebens, der Suche nach dem eigenen Ich und der Rolle innerhalb eines komplexen Gesellschaftssystems, aber auch um Belastungen wie erlebte Traumata, Mobbing, Ausgrenzung und Gewalterfahrungen. Auch die Beziehungen zu Erwachsenen, speziell die zu den eigenen Eltern, werden thematisiert.
In den Filmen werden Geschichten erzählt, die von der Sensibilität und den Erfahrungen der Autoren geprägt sind. Ettore Scola beschreibt es treffend: „Das Kino ist Zweifel, nicht Bestätigung. Ein Film soll nicht Lösungen bieten, sondern Fragen stellen, gewisse Zweifel unterstreichen, Antworten wahrnehmen, die in der Luft liegen und sie anbieten.“
Jedem Film geht eine kurze Einleitung voraus. Dabei präsentieren junge Menschen im Alter von 16 bis 19 Jahren Auszüge aus der Textsammlung „Ausbruchstimmung“. Die Texte sind im Rahmen der AFZACK Jugendprojekte entstanden und geben einen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelten der jungen Autorinnen und Autoren. Nach der Filmvorführung kommentieren Fachleute des Forum Prävention und der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste die Filme und diskutieren mit dem Publikum.