Von: mk
Bozen – Der internationale Museumstag ist eine weltweite Veranstaltung, die von ICOM, dem internationalen Museumsrat, ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, die soziale und kulturelle Rolle von musealen Orten zu stärken. Am Sonntag, den 21. Mai, bieten 60 Museen, Sammlungen und Ausstellungsorte kostenlosen Eintritt und ebensolche Sonderprogramme für alle Interessierten jeder Altersgruppe. Das Programm ist online auf dem Portal Kunst und Kultur des Landes Südtirol zu finden.
Museen, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden
Seit 2020 ist der internationale Museumstag den Nachhaltigkeitszielen der UN gewidmet. 2023 wurden drei Ziele ausgewählt: das psychische Wohlbefinden, die notwendigen Maßnahmen in der Klimakrise und der Schutz der Biodiversität, zusammengefasst mit den Schlagworten “Museen, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden”. Viele der teilnehmenden Einrichtungen haben sich in der Gestaltung der Sonderprogramme für den 21. Mai davon leiten lassen. Dabei wird auch das Potenzial musealer Orte betont, als Orte des Wohlbefindens zur psychischen Gesundheit und sozialen Verankerung beizutragen, gleichzeitig für die Gefahren der Klimakatastrophe zu sensibilisieren und Möglichkeiten aufzuzeigen und zu vermitteln.
“Diesem Ganzen liegt die Überzeugung zu Grunde, dass museale Einrichtungen durch ihre Vermittlungsprogramme, die Ausstellungen, durch den Einbezug der Menschen im Lande und der Wissenschaft und Forschung – also durch ihr tägliches Tun und Handeln – eine aktive Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft spielen können und müssen”, unterstreicht Museumslandesrat und Landeshauptmann Arno Kompatscher: “Die Südtiroler Museumslandschaft hat mit ihrer thematischen Bandbreite und vor allem auch kraft der hoch engagierten Museumsmitarbeitenden die besten Voraussetzungen dafür.”
Blick auf soziales und geistiges Wohlbefinden
Auf das soziale und geistige Wohlbefinden konzentrieren sich etwa das Landesmuseum für Bergbau, das Yoga im Klimastollen, 1100 Meter tief im Berg, anbietet. Das Pharmaziemuseum in Brixen hat für diesen Tag in der Loggia des altehrwürdigen Stadthauses einen Entspannungsbereich eingerichtet, bei Tee und Gebäck wird gepflegte Konversation betrieben. Das Stadtmuseum Bozen öffnet seinen versteckten Garten im Innenhof und das neue Ausstellungsareal, das Lapidarium, als Entspannungs- und Meditationsräume. Fragen des Umgangs mit unserer Umwelt gehen verschiedene Einrichtungen nach: So bietet das Museum Passeier in St. Leonhard einen Tauschmarkt für Samen, Ableger und Stecklinge, im Landesmuseum in der Festung Franzensfeste dreht sich am internationalen Museumstag alles um das Upcycling, der kreativen Wiederverwendung. Der Archeo-Parc im Schnalstal und das Bunker Mooseum in Hinterpasseier stellen die Tiere der Südtiroler Berge wie den Steinbock in den Mittelpunkt.
Sonderprogramme für Familien und Kinder
Nahezu alle beteiligten Museen, Sammlungen und Ausstellungsorte bieten ein eigenes Sonderprogramm für Familien und Kinder. Im Schulmuseum in Bozen geht es darum, wie umweltfreundliches Schulmaterial in die Schultasche kommt. Das St.-Prokulus-Museum in Naturns veranstaltet eine Schatzsuche für Kinder, im Lumen, dem Museum für Bergfotografie auf dem Kronplatz, wird in verschiedenen Werkstätten unter anderem ein Insektenhotel gebaut und ein Memory der “Heiligen Berge” gespielt. Im Museum Gherdeina lernen Kinder den Anbau von Nutzpflanzen. Das Museion in Bozen bietet in Zusammenarbeit mit Zelig, der Bozner Filmschule für Dokumentarfilm, Fernsehen und Neuen Medien einen eigenen Videoworkshop für Jugendliche.
Alle Informationen zum internationalen Museumstag in Südtirol am Sonntag, 21. Mai, und das gesamte Programm der verschiedenen Einrichtungen sind online: www.provinz.bz.it/museumstag