Klassik und Moderne

Haydn, Mozart, Schreker: Ottavio Dantone leitet das Haydn Orchester in Bozen

Montag, 25. März 2024 | 18:12 Uhr

Bozen – Am 26. März präsentiert das von seinem Chefdirigenten Ottavio Dantone geleitete Haydn Orchester im Konzerthaus Bozen ein Programm, das in der Wiener Klassik beginnt – und in der Moderne des 20. Jahrhunderts endet. Das Konzert beginnt mit der Ouvertüre aus der Oper „Le nozze di Figaro” von Wolfgang Amadeus Mozart. Auf diese „Eröffnung” folgt die „Kammersymphonie” von Franz Schreker und die 100. Sinfonie von Joseph Haydn. Das Konzert beginnt um 20 Uhr und wird am 27. März in Trient (Auditorium, 20.30 Uhr) wiederholt.

Ottavio Dantone stellt die drei Stücke selbst vor: „Unser Programm setzt die künstlerische Auseinandersetzung mit Haydns zwölf Londoner Sinfonien sowie die Erkundung des europäischen Repertoires des frühen 20. Jahrhunderts fort. Haydns Symphonie Nr. 100 wurde seit ihrer Uraufführung in London im Jahr 1794 aufgrund der überraschenden rhythmischen und klanglichen Effekte im dritten Satz und im Finale ‘Military’ genannt. Interessant für moderne Hörer ist die Tatsache, dass im zweiten Thema des eröffnenden Allegro die Melodie des Radetzky-Marsches von Strauss zu hören ist, der ein halbes Jahrhundert später komponiert wurde. Franz Schrekers ‚Kammersymphonie’ aus dem Jahr 1916 entführt uns in einem einzigen Satz in ein vielgestaltiges klangliches Universum, das durch die Vielfalt der Empfindungen und Emotionen, die es auszudrücken vermag, fasziniert. Abgerundet wird der Abend mit der Ouvertüre aus ‘Le nozze di Figaro’. Es ist sinnvoll, dieses Werk Haydns Musik gegenüberzustellen, um die Unterschiede in der Ästhetik und der Tonsprache zu betonen”.

Ottavio Dantone wurde 1960 in Cerignola geboren und absolvierte sein Orgel- und Cembalostudium am Konservatorium in Mailand. 1985 erhielt er den ersten Preis beim Concours International de Paris, 1986 gewann er den MA-Wettbewerb in Brügge, wobei er beide Male der erste italienische Cembalist war, der einen derartigen internationalen Erfolg errang. Seit 1996 leitet er die Accademia Bizantina in Ravenna, ein Kammerorchester, mit dem er bereits seit 1989 zusammenarbeitet. In den letzten Jahren trat er neben seiner Tätigkeit als Cembalist und Leiter von kleineren Ensembles zunehmend als Operndirigent auf, wobei er sein Repertoire um die Musik der Klassik und Romantik erweiterte. Seine Karriere führte ihn zu den wichtigsten Konzerthäusern und Festivals der Welt. 2020 wurde er von Staatspräsident Sergio Mattarella mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik ausgezeichnet. 2024 übernahm Ottavio Dantone die musikalische Leitung der renommierten Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Seit 2022 ist er der Chefdirigent des Haydn Orchesters und übernimmt dort in der Saison 2024/25 die Position des Musikdirektors.

www.haydn.it

Von: mk

Bezirk: Bozen

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