Von: bba
St. Ulrich/Bozen – In St. Ulrich und Bozen spielt das Haydn Orchester – neben Musik von Mozart und Haydn – eine Sinfonie des Astronomen und Komponisten William Herschel.
Musik und Astronomie waren lange Zeit sehr eng miteinander verbunden. So war etwa der Astronom Johannes Kepler davon überzeugt, dass kollidierende oder sich bewegende Planteten Sphärenklänge erzeugen und dass diese Himmelsmusik eine mathematische Grundlage hat, eine Art astronomischer Harmonie. Der 1738 in Hannover geborene Astronom und Komponist William Herschel verkörpert dieses Naheverhältnis. Bevor er 1783 den Planeten Uranus entdeckte und zum Hofastronom von König Georg III. aufstieg, hatte sich der nach Großbritannien übersiedelte Oboist, Cembalist, Violinist und Organist auch als Komponist und Vertreter eines melodiösen „galanten Stils“ einen Namen gemacht.
Am 17. Dezember spielt das Haydn Orchester unter der Leitung des australischen Dirigenten Benjamin Bayl im Kulturhaus in St. Ulrich William Herschels 8. Sinfonie. Neben dem selten aufgeführten Werk stehen an diesem Abend Stücke der Wiener Klassik auf dem Programm: „Eine kleine Nachtmusik“, die Ouvertüre aus der Oper „Idomeneo“ und die Ballettmusik aus „Idomeneo“ von Wolfgang Amadeus Mozart sowie die 1787 entstandene Sinfonie Nr. 88 von Joseph Haydn. Das Konzert beginnt in St. Ulrich um 20.30 Uhr und wird am 18. Dezember im Konzerthaus Bozen (Beginn: 20.00 Uhr) wiederholt.
Benjamin Bayl wurde 1978 in Sydney geboren und war der erste australische „Organ Scholar“ am King’s College in Cambridge. Er ist ehemaliger Student des National Opera Studio und der Royal Academy of Music, an der er von Colin Metters, Sir Colin Davis und George Hurst als Sir Charles Mackerras Stipendiat ausgebildet wurde. Nach seinem Studium assistierte Benjamin Bayl als Dirigent beim Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer. Dieser wurde zu einem wichtigen Mentor, mit dem Bayl bis heute regelmäßig zusammenarbeitet. Bayl war darüber hinaus assistierender Künstlerischer Direktor des Gabrieli Consort, mit dem er in London und Rom debütierte. Im Opern- und Oratoriumsfach hat er viele Erfahrungen als assistierender Dirigent und Chorleiter gesammelt. Enge Verbindungen bestehen zu den Opernhäusern in Wien, London, Amsterdam, Paris, Madrid, Barcelona, Valencia, Kopenhagen und Sydney. Sein Repertoire umfasst so unterschiedliche Komponisten wie Monteverdi, Händel, Gluck, Mozart, Bizet und Verdi.