Von: mk
Bozen – Welchen Nachrichten man noch trauen kann, ist in Zeiten des Internets eine schwierige Frage geworden. Der Sprachwissenschaftler Gerd Antos befasst sich in seinem Vortrag in Bozen damit.
„Ich mache euch die Welt, so wie sie mir gefällt“, diese Lebenseinstellung – frei nach Pippi Langstrumpf – scheint passend für Menschen, die bewusst Falschmeldungen in die Welt setzen. Dass die Welt betrogen sein will, schrieb Sebastian Brant schon 1494 in seiner Moralsatire „Das Narrenschiff“. Die Klagen über Betrug und Selbstbetrug sind also keineswegs neu. Schnell und global verbreiten lassen sich Falschmeldungen aber vor allem seit Erfindung des Internets. Im Jahr 2016 stand das Thema der „Fake News“, der vorgetäuschten Nachrichten, so sehr im Zentrum des öffentlichen Interesses, dass die Gesellschaft für deutsche Sprache „postfaktisch“ zum Wort des Jahres erklärt hat.
Der Sprachwissenschaftler Gerd Antos wird in seinem Vortrag mit dem Titel „Ich mache euch die Welt, so wie sie mir gefällt – Sprache und Medien in der postfaktischen Ära“ darauf eingehen, warum wir auf gezielte Falschinformationen reinfallen, selbst wenn ihre Lügenhaftigkeit offensichtlich ist, und warum sich Falschmeldungen selbst durch eine Richtigstellung nicht aus der Welt schaffen lassen. Der Eintritt zu dieser gemeinsamen Veranstaltung des Bozner Zweiges der Gesellschaft für deutsche Sprache, der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Landesbibliothek Dr. F. Teßmann ist frei.
Der Vortrag mit Gerd Antos findet am Montag, 23. Oktober um 20.00 Uhr in der Landesbibliothek Dr. F. Teßmann in Bozen statt.
Vortrag: „Ich mache euch die Welt, so wie sie mir gefällt“ – Sprache und Medien in der postfaktischen Ära
Referent: Prof. Dr. Gerd Antos, emeritierter Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Montag, 23. Oktober 2017, 20 Uhr
Landesbibliothek Dr. F. Teßmann, A.-Diaz-Str. 8, Bozen
Informationen: www.kulturinstitut.org
Eintritt frei