Von: mk
Brixen – Am 1. Juni 2025 hat der österreichische Multimediakünstler und Kulturmanager André Heller mit Claudia Stöckl auf Ö3 ein ausführliches Frühstücksinterview geführt. Darin kommt er neben Meditationen über Alter, Gesundheit und Heilung auch auf seine jüngsten Gartenprojekte zu sprechen – darunter auf jenes in Brixen. Bestimmte Aussagen, mit denen Heller kritische Stimmen abtut, will sich die Initiativgruppe für einen offenen Hofburggarten allerdings nicht gefallen lassen.
Bereits seit 2018 wehrt sich die Initiativgruppe gegen das mit 14 Millionen Euro veranschlagte Heller-Projekt. Während die Brixner Gemeindeverwaltung und Touristiker zum Projekt stehen und den 2,5 Hektar großen Hofburggarten zum gewinnbringenden Besuchermagneten aufmöbeln wollen, hofft die Initiativgruppe auf eine andere Gestaltung.
Im Interview mit Claudia Stöckl behauptete Heller: „Es herrscht in Brixen die Vorstellung, dass ein Ausländer nichts machen darf.“
Das will die Initiativgruppe aber nicht auf sich sitzen lassen: Von Ausländerfeindlichkeit sei keine Rede. Doch man wünsche sich keinen Schau- und Bezahlgarten, der nur gegen Eintritt zugänglich ist, sondern einen offenen Bürgergarten. „Keinen touristischen Hot-Spot, keine Mini-Kristallwelten, kein Instagram-Paradies, sondern ein frei zugängliches Grün für Bürger und Gäste“, erklärt Barbara Fuchs für die Initiativgruppe.
Die Kritik richte sich neben den mittlerweile auf 14 Millionen Euro veranschlagten Kosten auch gegen den „unsensiblen Umgang mit der historischen Gartenanlage inmitten eines denkmalgeschützten Stadtkerns“. Zahlreiche Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet hätten sich deutlich gegen die geplante Umgestaltung ausgesprochen.
Fuchs wendet sich auch direkt an Heller. Wörtlich heißt es in der Aussendung:
„Diese Kritik als Ausländerfeindlichkeit abzuqualifizieren, ist schlicht unredlich – vor allem auch deshalb, weil Sie sich in den vergangenen sieben Jahren kein einziges Mal dazu herabgelassen haben, den Bürgerinnen und Bürgern in offener Versammlung zu erläutern, was Sie vorhaben. Wenn Sie im Gespräch mit Frau Claudia Stöckl beklagen, dass ‚sich selbst zu belügen eine große Mode geworden ist‘, dann müssen wir leider feststellen: Auch in aller Öffentlichkeit die Unwahrheit zu sagen, fällt nicht nur Donald Trump leicht, sondern auch Ihnen, Herr Heller.“
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