Von: mk
Bozen − Zu einem Meinungsaustausch über Bildungspolitik und Fremdsprachenerwerb haben sich am 21. März Vertreter des Südtiroler Schützenbundes mit den beiden japanischen Universitätsprofessoren Kazumi Sakai (Germanistik, Univ. Yokohama) und Atsushi Ogawa (Soziolinguistik, Univ. Osaka) in Bozen getroffen.
Während die Schützen das Treffen als Gelegenheit nutzten, um vor einer Ausweitung des Fremdsprachenunterrichts zu warnen und ihre Zweifel am CLIL-Unterricht zu bekräftigten, sind die japanischen Forscher allerdings vom Gegenteil überzeugt. Dies haben sie ausdrücklich gegenüber Südtirol News noch einmal betont.
Die Professoren schätzen die Bemühungen, Mehrsprachigkeit zu fördern und zwischen den Sprachgruppen Brücken zu schlagen. Zudem sprechen sie sich für den CLIL-Unterricht und das frühen Sprachenlernen aus, wie es in Südtirol praktiziert wird.
Intention der Forscher war es, als verschiedene Meinungen über Sprach- und Bildungspolitik in Südtirol zu hören – sowohl von Befürwortern eines verstärkten Fremdsprachenunterrichts als auch von Gegnern.
Neben den Schützen wurde etwa auch ein Wissenschaftler, der als Vertreter der Grünen kandidiert hatte, interviewt.
Den Schützen habe man am Anfang des Interviews klar gesagt, dass das Hauptanliegen die Förderung der Mehrsprachigkeit sei. „Wir sind gar nicht für die Diskurse, die die Gesellschaft zur Segregation führen“, erklären die Wissenschaftler aus Japan.
Man habe mit den Schützen über das frühe Englischlernen in Japan gesprochen und gesagt, dass dies nicht unbedingt gut sei. „Weil das in Japan unter schlechten Bedingungen und nicht wissenschaftlich fundiert eingeführt wird. Das hat aber gar nichts mit dem CLIL, das von zahlreichen Studien gestützt wird, und dem frühen Deutsch- bzw. Italienischlernen in Südtirol zu tun“, fügen die Forscher hinzu.