Von: luk
Bozen – Am 17. Oktober setzt das Haydn Orchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Arvo Volmer die Saison 2017/18 im Konzerthaus Bozen fort. Auf dem Programm stehen an diesem Abend mit Sergej Prokofievs Sinfonietta, op. 5/48 und Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“ Frühwerke, die bedeutende Komponistenlaufbahnen einleiteten. Zwischen diese Stücke rückt Arvo Volmer die 1876/77 entstandenen Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester, op. 33, von Peter Tschaikowsky – eine Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart, die sich stilistisch an die Musik des 18. Jahrhunderts anlehnt und vom Solo-Cellisten große interpretative Kraft und höchste technische Virtuosität abverlangt. Beginn: 20 Uhr: Das Konzert wird am 18. Oktober im Auditorium in Trient (Beginn: 20.30 Uhr) wiederholt.
Prokofiev schrieb seine Sinfonietta 1909 im Alter von 18 Jahren als Student am Moskauer Konservatorium. 1914 überarbeitete er dieses Werk zum ersten Mal – und legte 1929 die endgültige Fassung vor. Schönbergs Streichsextett entstand in nur drei Wochen im September 1899. Der Komponist war damals 24 Jahre jung. Diese 1918 und in den frühen 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für Streichorchester bearbeitete Programmmusik, die sich laut einer Notiz des Komponisten „darauf beschränkt, die Natur zu zeichnen und menschliche Gefühle auszudrücken“, verarbeitet das Gedicht „Verklärte Nacht“ von Richard Dehmel – und wurde prompt zum ersten Skandal in der Aufführungsgeschichte Schönbergscher Werke in Wien. „Die Aufnahme der Novität war eine geteilte. Viele verhielten sich ruhig, einige zischten, andere applaudierten, im Stehparterre brüllten ein paar junge Leute wie die Löwen“, berichtete die „Wiener Neue Freie Presse“ über die im März 1902 im Musikverein erfolgte Uraufführung.
Alexey Stadler wurde 1991 in St. Petersburg geboren. Er studierte an der Rimsky-Korsakov Musikschule seiner Heimatstadt sowie an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und besuchte Meisterkurse bei David Geringas, Frans Helmerson, Michael Sanderling, Lynn Harrell, Steven Isserlis und Sir András Schiff. Als einer der vielversprechendsten Cellisten seiner Generation sorgte er durch seine Debuts bei den BBC Proms unter Vasily Petrenko, beim San Francisco Symphony Orchestra, beim Orchestra della Svizzera Italiana unter Vladimir Ashkenazy, beim Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra unter Michael Sanderling sowie auf einer Tour mit dem Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar für Furore.
Als Solist trat er mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Mariinsky Orchester, der Riga Sinfonietta, den Münchner Symphonikern, dem Irish Chamber Orchestra und unter namhaften Dirigenten wie Tugan Sokhiev, Dmitrij Kitajenko, Valery Gergiev und Marek Janowski auf. 2012 nahm er am Kammermusikfestival „Chamber Music Connects the World” der Kronberg Academy teil und spielte dort mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet und Christian Tetzlaff auf. Alexey Stadler spielt ein Violoncello von David Tecchler aus dem Jahr 1715.
Tickets: Stadttheater, Verdiplatz 40, 39100 Bozen Tel 0471 053800 / www.haydn.it