Von: mk
Bozen – Die Katholische Männerbewegung plädiert für einen neuen Zugang, wie mit der aktuellen Pandemie umgegangen werden sollte, und lenkt das Augenmerk auf die Religion. „Mit einem Zwischenruf wollen wir aufwecken und versuchen, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die entstehenden psychischen, sozialen und gesellschaftlichen Probleme gelindert werden und wir trotz Corona Lebensfreude empfinden können“, erklärt die Bewegung in einer Aussendung.
Die Politik sollte etwa die Eigenverantwortung stärker in den Mittelpunkt rücken und sich auf die Stärkung des Sanitätswesens und der individuellen Gesundheit konzentrieren. Weniger hilfreich sei die „Flut der Verordnungen, die sich auch noch täglich ändern“, erklärt die Katholische Männerbewegung.
Wesentlich sei die Erkenntnis, dass es nicht sinnvoll ist, ein Problem zu lösen, indem dadurch weitere, z.T. viel größere Probleme geschaffen werden, wie Ängste, Armut, unbehandelte Krankheiten u.v.m. „Die beste Investition der Politik wäre jene in die Gesundheitsstrukturen“, rät die Katholische Männerbewegung. Ihr zufolge würde das mehr Ressourcen für das Sanitätspersonal samt den entsprechenden Strukturen bedeuten, wie etwa Betten, funktionierende IT, schnelle Tests sowie bessere und raschere Arbeitsabläufe. Gleichzeitig wird auch für eine effizientere Vernetzung zwischen Kliniken, Hausärzten und privaten Ärzten plädiert. „Dadurch wäre es auch möglich, die Behandlung anderer Krankheiten weiterzuführen“, ist die Katholische Männerbewegung überzeugt. Solche Investitionen seien sicher weniger kostenaufwendig, als unter anderem unzählige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Ausgleichskasse zu schicken, heißt es in der Pressemitteilung.
„Die Betriebe in der Landwirtschaft, im Handwerk, in der Gastronomie, im Handel und in der Dienstleistung sowie Schule und Kultur und andere Sparten haben unterschiedliche Voraussetzungen und Möglichkeiten. Dazu sollte die Politik Hilfestellungen als Orientierung anbieten, den einzelnen Sparten jedoch die Kompetenz und die Freiheit zugestehen, in Eigenverantwortung selbstständig über Maßnahmen zu entscheiden. Also: Statt einseitige Verordnungen zu erlassen, wäre es sinnvoller, sich auf positive Sensibilisierungskampagnen zu fokussieren, die zur Eigenverantwortung für den eigenen Schutz und jenen des unmittelbaren Umfeldes motivieren!“, ist die Männerbewegung überzeugt.
Es gelte, Wege aufzuzeigen, „wie wir mit diesem Virus zu leben lernen, anstatt den Fokus auf ein Bedrohungsszenario zu richten“. Angst sei ein schlechter Ratgeber, heißt es weiter. „Im Leben gilt es, laufend Herausforderungen anzunehmen. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit kann man davon auszugehen, dass viele von uns an Covid-19 erkranken werden, wie an manch anderer Krankheit auch. Natürlich dürfen wir hoffen, dass wir zu jenen 97 Prozent gehören, die es entweder gar nicht trifft oder die lediglich einen harmlosen Krankheitsverlauf aufweisen“, so die Katholische Männerbewegung. Angstbotschaften hätten gravierenden Folgen – auch wenn sie in bester Absicht erfolgen. „Wir ersuchen daher ab sofort, nicht mehr mittels negativer Botschaften zu kommunizieren, sondern bei allen Aspekten zuerst positive Wege aufzuzeigen, die Körper, Geist und Seele stärken. Dieser Paradigmenwechsel hilft uns auch in Hinblick auf alle anderen Herausforderungen unseres Lebens“, so die Katholische Männerbewegung.
Städte wie z.B. Bozen sollte man der Bewegung zufolge nicht absperren und somit 110.000 Einwohner für einen Spaziergang auf engen Raum auf die Wassermauerpromenade drängen. Die Bewegungsfreiheit sollte auf die Wälder, Wiesen und Berge der Umgebung ausgedehnt werden, damit sich die Bürgerinnen und Bürger in sicherem Abstand bewegen, Frischluft und Freiheit tanken und somit ihr Immunsystem stärken könnten. „Innovative Angebote sollten Menschen weiterhin Zugang zu kulturellen Veranstaltungen bieten, z.B. Autokinos und -theater. Alle Menschen guten Willens sind aufgefordert, kreativ und fantasievoll Möglichkeiten und Lösungen zu finden, das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben auch mit dem Virus aufrecht zu erhalten. All diese Vorschläge sollen dazu beitragen, psychische und physische Belastungen und Probleme abbauen und Lebensfreude aufzubauen“, so die Katholische Männerbewegung.
Gleichzeitig ruft sie dazu auf, sich auf die christliche Lebenshaltung zu besinnen: „Wir sind sterblich, zugleich beschränkt sich unser Leben nicht auf diese Welt.“ Die Katholische Männerbewegung wolle Mut machen und betrachte die Pandemie als Herausforderung, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. „Glaubende wissen, dass Gottvertrauen eine immense Kraft in sich birgt und zu Gelassenheit befähigt. Der Tod ist unumstößlicher Teil unseres Lebens. Mehr denn je ist gerade jetzt dieses Gottvertrauen gefragt. Die eigene Spiritualität und Religiosität gemäß den spezifischen Wurzeln neu zu entdecken, sollte eine neue Priorität bekommen. Dazu wollen wir Menschen einladen und ermutigen. Dies sind der Grundauftrag und die Berufung aller Religionen. Für uns Christen gilt es das Mut-Machende, Stärkende und Befreiende der Frohbotschaft Jesu neu zu entdecken. Dabei vertrauen wir darauf, dass sich für suchende Menschen ihr jeweils eigener Weg auftut“, heißt es in der Aussendung weiter.
Den Tod zu verdrängen, sei quasi ein Kennzeichen unserer Gesellschaft geworden. „Durch bewusstes gesundheitliches und ökologisches Verantwortungsbewusstsein können wir zu einem längeren Leben beitragen. Gleichzeitig gilt es anzunehmen, dass der Tod zum Leben dazu gehört. Wir sollten lernen, das Augenmerk weg von der Dauer hin auf die Qualität unseres Lebens zu lenken“, so die Katholische Männerbewegung.
Als wesentlicher Teil des Lebens verdiene das Sterben eine würdevolle Gestaltung. „Niemand soll in der Anonymität einer Pflegeeinrichtung einsam sterben müssen. Jeder soll das Recht und die Möglichkeit bekommen, sich in Würde von seinen Liebsten verabschieden zu können. Jenen Verantwortlichen, die dies bereits bisher ermöglicht haben, drücken wir unsere Hochachtung und innersten Dank aus“, heißt es in der Aussendung.