Von: mk
Klausen – Rund 30 Menschen kamen zur gestrigen Öffnung der 18. Tür des schokoladigen und fairen Adventskalenders sweet afFAIR nach Klausen: Gemeinsam mit Bürgermeisterin Maria Gasser Fink machten sie die Tür zum Weltladen in der Klausner Oberstadt auf. Der 15. und bisher jüngste Weltladen Südtirols hat genau vor einem Monat zum ersten Mal geöffnet. Klausen heiße in Italienisch „Chiusa“ und lasse sich mit „geschlossen“ oder „verschlossen“ übersetzen, sagte die Bürgermeisterin. Im Gegensatz dazu beweise Klausen Tag für Tag, dass es offen für Neues und seit einem Monat auch für den fairen Handel sei. Diese Offenheit wünsche sie der Künstlerstadt weiterhin, erklärte Maria Gasser Fink.
Derzeit beherrschen sieben Konzerne den weltweiten Schokolademarkt. Darauf verwies Verena Gschnell von der oew-Organisation für Eine solidarische Welt. Es sind dies Mondelez (Milka, Oreo), Nestlè (KitKat, Lion, Nesquik), Mars (Mars, Bounty, Snickers, m&m’s, Twix), Hersheys, Ferrero (kinder, nutella, duplo, ferrero rocher, hanuta), Lindt & Sprüngli und Storck (Merci, Dickmann’s, Riesen, Toffifee, Knoppers). Es liege an jedem und jeder einzelnen von uns zu entscheiden, ob wir die Gewinne dieser Konzerne noch weiter erhöhen wollen oder Kleinbauern und Genossenschaften mittels fairem Handel unterstützen möchten, sagte Maria Gasser Fink und lud die Anwesenden ein, sich für Letzteres zu entscheiden. Nur fairer Handel garantiere den Bauern und Bäuerinnen ein Einkommen über der Armutsgrenze und ein Leben von und Überleben mit ihrer Arbeit.
Alexa Brunner vom Schauspielkollektiv binnen-I verwickelte die Anwesenden mit einem Theaterstück in eine Affäre mit fairer Schokolade. Anschließend fand ein Schaukochen von Schokolade mit gerösteten und geriebenen Kakaobohnen, mit Zucker und Kakaobutter statt. Die heißgerührte Schokolade wurde als Fondue mit frischen Früchten gereicht, dazu fair gehandelte Tafel- und Trinkschokolade.
Obwohl der Weltmarkt nach immer mehr Schokolade giert, steckt der Kakaoanbau an der Elfenbeinküste und in Ghana in der Krise. Um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, öffnen die Südtiroler Weltläden und die oew-Organisation für Eine solidarische Welt in der heurigen Adventszeit in 24 Südtiroler Ortschaften 24 besondere Türen. Ziel von sweet afFAIR ist es, Alternativen zur konventionellen Schokolade und den Wert und die Wichtigkeit fair gehandelter Schokolade aufzuzeigen. Weil vor allem junge Menschen keine Perspektiven auf den Kakaoplantagen in Äquatornähe sehen, suchen sie ihr Glück in der Stadt oder eine bessere Zukunft in Europa. Wenn sich auf den Kakaofeldern nichts Maßgebliches ändert, wird sich Kakao in nächster Zukunft verknappen und die Krise auch Europa erreichen. Nur knapp ein Prozent der in Südtirol verkauften Schokolade ist fair gehandelt.
Nächster Treffpunkt von sweet afFAIR ist a heutgen Dienstag in Eppan: Um 18.00 Uhr wird eine Tür am Rathausplatz geöffnet.