Von: mk
Meran/Lucca – Touristisch-kulturelle Planung und Lebensqualität: Dies waren die Hauptthemen der 13. Auflage der Tagung zu Kulturgütern, Tourismus und Innovation “LuBeC”, die am 12. und 13. Oktober im Real Collegio in Lucca stattfand. Daran nehmen jedes Jahr die Vertreter jener Gemeindeverwaltungen teil, welche sich am “Netzwerk der Kulturstädte” beteiligen. Auch die Stadtgemeinde Meran – vertreten von Vizebürgermeister Andrea Rossi und Kulturabteilungsleiterin Barbara Nesticò – war mit dabei.
Sinn und Zweck der Tagung ist es, ein Resümee über die bisher gemeinsam geführten Projekte zu ziehen und neue zu schmieden. Da aber viele von den Städten, die Teil des Netzwerkes der Kulturstädte sind, auch eine Kandidatur zur Kulturhauptstadt Italiens 2020 eingereicht haben, gab es beim Kongress auch genügend Zeit und Raum für einen regen Informationausstausch zwischen den Bewerbern. Wie berichtet, konkurriert Meran mit weiteren 30 italienischen Städten um den begehrten Titel: Agrigento, Bellano, Benevento, Bitonto, Casale Monferrato, Ceglie Messapica, Cuneo, Fasano, Foligno, Gallipoli, Lanciano, Macerata, Messina, Montepulciano, Noto, Nuoro, Oristano, Parma, Piacenza, Pietrasanta, Pieve di Cadore, Prato, Ragusa, Ravello, Reggio Emilia, Scandiano, Telese Terme, Teramo, Treviso und Vibo Valentia.
Vizebürgermeister Andrea Rossi hatte dabei die Gelegenheit, den Anwesenden die kulturellen Merkmale der Kurstadt zu erläutern und die Gründe zu nennen, welche die Stadtregierung dazu bewogen haben, die Bewerbung Merans für den vom italienischen Ministerium für Kulturgüter ins Leben gerufenen Wettbewerb einzureichen. “Bei uns sind die italienische und die deutsche Sprachgruppe gleich stark vertreten, hier steht die italienische Kultur täglich im Dialog mit der deutschen, mit der europäischen Kultur. In unserer Stadt ist die ständige kulturelle Interaktion eine Tatsache. Unterschiede und Begegnungen, Kommunikation und Integration: Mit dieser Vision bewirbt sich Meran als Kulturhauptstadt”, hob Rossi hervor.
Ende Oktober wird bekannt gegeben, welche von den teilnehmenen Städten das erste Auswahlverfahren überstanden haben. Sollte Meran dazu gehören, werden die StadtverwalterInnen und die leitenden KulturbeamtInnen zu einem Gespräch mit den Mitgliedern der Jury in Rom eingeladen. Der Titel “Kulturhauptstadt Italiens 2020” wird dann im Jänner verliehen.
“MenschenBilder”: Vier neue Skulpturen enthüllt
Die Musikerin Natalie Prawossudowitsch (Vilnius 1899 – Meran 1988), der Filmpionier Bruno Jori (Meran 1922-1970), der Kunstmaler Franz Lenhart (Kufstein 1898 – Meran 1992) und die Künstlerin Gina Klaber Thusek (Rýmařov 1900 – Meran 1983): Sie sind die vier neuen Meraner Persönlichkeiten, welche die 2015 an der Passerpromenade eröffnete Galerie unter freiem Himmel auf der Höhe der Evangelischen Kirche bereichern.
Die vier neuen Werke – angefertigt von Michael Fliri, Sissi (Daniela Olivieri), Mimmo Paladino und Francis Uprochard – wurden heute Vormittag im Rahmen einer offiziellen Feier und im Beisein von Bürgermeister Paul Rösch, Vizebürgermeister Andrea Rossi und Stadträtin Gabriela Strohmer enthüllt.
“Die Meraner Gemeinschaft wurde von vielen Menschen geprägt, die mit ihrer Persönlichkeit dazu beigetragen haben, diese kulturell und intellektuell zu stärken. Die Erinnerung an jene Menschen, die der Stadt und ihr Leben in besonderer Weise Impulse gegeben haben, ist in einer Zeit zunehmender Individualisierung sehr wichtig, umso mehr im Jubiläumsjahr: sind doch die Feierlichkeiten zu den 700 Jahren der ersten Stadtordnung in erster Linie eine Hommage an Meran und an seine einzigartige Geschichte sowie an die Meschen, die diese durch ihr Dasein und ihr Wirken geprägt haben”, sagte Bürgermeister Rösch.
“Das Projekt MenschenBilder möchte auch für kommende Generationen ein Ansporn sein, Meran und seine Umgebung als kulturellen Schmelztiegel wahrzunehmen und weiter zu entwickeln. Kunst nimmt in diesem Kontext den Stellenwert der Wahrung des regionalen kulturellen Gedächtnisses ein”, hob Stadträtin Gabriela Strohmer hervor.
“Besonders erfreulich ist für mich auch die Tatsache, dass die Namen der Persönlichkeiten, die einen Platz in der Freilichtgalerie an der Passerpromenade bekommen sollten, von der Meraner Bevölkerung im Zuge einer öffentlichen Umfrage ermittelt wurden. Diese wuden nämlich aus einer Namensliste ausgesucht, welche von Kunstmeran-Direktorin Herta Torggler und vom Kurator Arnold Mario Dall’O zusammengestellt worden war”, betonte Vizebürgermeister Andrea Rossi.
Für die Realisierung dieses dritten Teils des Kunstprojektes hat der Meraner Stadtrat dem Verein Kunstmeran einen Beitrag in Höhe von 100.000 Euro gewährt. Einen festen Platz in der Galerie haben bereits die Pionierin des Tiroler Hotelwesens Emma Hellenstainer, der Dichter und Maler Antonio Manfredi, der Schriftsteller Franz Kafka, der langjährige Südtiroler Landeshauptmann Silvius Magnago, der ehemalige Präsident des Meraner Reitverbandes Piero Richard sowie die Graphikerin Rina Riva bekommen.
Zur offiziellen Eröffnung hat Kurator Dall’O auch ein drittes Büchlein mit Texten zu den Persönlichkeiten und zu den KünstlerInnen herausgeben, welche die vier neuen MenschenBilder realisiert haben.
Weitere Infos: http://www.kunstmeranoarte.org