Von: mk
Meran – Maran incunta la Ladinia (Meran begegnet Ladinien) – unter diesem Motto findet vom 24. September bis 7. Oktober in der Kurstadt eine ganze Reihe von Veranstaltungen zur Förderung der ladinischen Kultur statt. Das Prgramm dieser zweiwöchigen Initiative, an der sich zahlreiche Vereine beteiligen, wurde heute Vormittag bei einer Pressekonferenz im Rathaus vorgestellt. Mit dabei waren der Bürgermeister und der Vizebürgermeister von Meran, Felix ploner, Direktor der Landesabteilung für ladinische Schule und Kultur, Leander Moroder, Direktor des Istitut Ladin Micurà de Rü und Alexander Piccolruaz, Amtsdirektor der ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion.
Geplant sind vom 24. September bis 7. Oktober in der ganzen Stadt – und in Zusammenarbeit mit vielen Meraner Vereinen und den wichtigsten ladinischen Institutionen (Ladinische Bildungs- und Kulturdirektion, Museum Ladin Ćiastel de Torund Istitut LadinMicurá de Rü) Ausstellungen, Sprachkurse, Lesungen, Filmvorführungen und Schauspiele.
Eröffnet werden die Ladinischen Kulturwochen am 24. September um 19.00 Uhr im Pavillon des Fleurs mit der Vorstellung des detaillierten Programmes und einem Beitrag zu den ladinischen Wurzeln der Stadt Meran. Um die Organisation der Kulturwochen kümmert sich eine eigens hierfür eingerichtete Arbeitsgruppe. Dieser gehören Stefan Planker, Direktor des Museum LadinĆiastel de Tor, der Leiter der ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion Felix Ploner, Amtsdirektor Alexander Piccolruaz und Mitarbeiter Emanuel Valentin, Leander Moroder, Direktor des Istitut LadinMicurá de Rü, der Bürgermeister und der Vizebürgermeister von Meran, Kulturabteilungsleiterin Barbara Nesticò, Sarah Freimuth (Kulturamt), die BibliotheksdirektorInnen Sonja Pircher und Umberto Massarini sowie Elmar Gobbi und Tiziano Rosani vom Palais Mamming Museum an.
An der Initiative beteiligen sich zahlreiche ladinische MusikerInnen, KünstlerInnen und SchrifstellerInnen, die Vereine Upad, das Frauenmuseum, die Akademie für deutsch-italienische Studien, die Mediathek, der Ost-West-Club, das Kunstgymnasium Cademia, die Sprachschule Alphabeta sowie die Gesellschaft Merano Galoppo: Anlässlich des Großen Preises werden an der UNIKA-Ausstellung teilnehmende KünstlerInnen ihre Werke auf dem Gelände des Maiser Pferderennplatzes zeigen. Dort werden auch rund 300 Mitglieder von ladinischen Musikkapellen erwartet.
“In Südtirol, wo sich die italienische und die deutsche Kultur begegnen und berühren, vergisst man leider allzu oft, dass es hier auch eine dritte, viel ältere Sprache – ja die älteste im Gebiet der Dolomiten überhaupt – gibt, nämlich die ladinische. Entstanden im Zuge der römischen Eroberung des Alpenraumes entwickelte sie sich bereits im ersten Jahrhundert nach Christi aus der Vermischung der keltischen bzw. rätischen Kultur mit dem Lateinischen. Ladinisch war damals die am weitesten verbreitete Sprache in den Alpen und wurde von der Donau bis zum Gardasee, vom Tessin bis Triest gesprochen. Erst, als während der Völkerwanderung Bajuwaren und Langobarden in den Alpenraum einfielen und dort siedelten, wurde das Ladinische zurückgedrängt und konnte sich schließlich nur mehr in wenigen abgelegenen und geschützten Tälern halten. Schon immer war Meran ein Ort des Austausches und Lebensmittelpunkt zahlreicher Kulturen, Glaubensrichtungen und Sprachen. Diese positive Energie zwischen Menschen und Kulturen zeichnet Meran noch immer aus und ist Ausdruck seiner 700-jährigen Geschichte der Gastfreundschaft und Offenheit, die wir im Vorjahr im Rahmen des Jubiläums gemeinsam gefeiert haben. So wollen wir nun mit dieser Initiative einen Beitrag leisten, damit Meraner Bürger und Gäste die ladinische Sprache, Kultur, Bräuche und Traditionen näher kennenlernen können”, so die Meraner Stadtverwalter.