Studium Generale in Bozen, Brixen, Bruneck und Meran

Lernen für 17- bis 99-Jährige

Dienstag, 27. August 2019 | 11:53 Uhr

Bozen – 27 Vorlesungsreihen zu vier großen Themenblöcken, die sich an die Schwerpunkte in Forschung und Lehre der Freien Universität Bozen anlehnen: Von 2. bis 20 September können sich alle Interessierten in das Studium Generale der unibz einschreiben. Das italienweit einzigartige Angebot im Bereich des lebenslangen Lernens wird im bevorstehenden Studienjahr erstmals auch in Brixen, Meran und Bruneck angeboten.

Globale Herausforderungen und lokale Lösungen für die Welterernährung, das Spannungsfeld zwischen Dialekt und Standardsprache, die Pariser Friedenverträge oder eine Einleitung in die Philosophie: Das sind nur einige Beispiele aus dem neuen Angebot des Studium Generale, in dem das Wissen an den fünf Fakultäten der unibz mit interessierte Bürgerinnen und Bürgern geteilt wird. Von 2. bis 20. September 2019 können sich alle Interessierten für diese universitäre Form des lebenslangen Lernens einschreiben.

Ein Wissenstransfer, den die unibz bereits seit dem Jahr 2011 ermöglicht. Mit dem Studium Generale wird der Bevölkerung ermöglicht, am Puls von aktuellen sozialen, technologischen oder wirtschaftlichen Entwicklungen zu bleiben. „Viele unserer Eingeschriebenen besuchen die Vorlesungen aus persönlichem Interesse, manche von ihnen sind bereits in Rente und haben nun wieder mehr Zeit, die sie für ihre persönliche Weiterentwicklung nutzen wollen“, sagt Prof.in Stefania Baroncelli, Prorektorin für Lehre und Koordinatorin des Studium Generale.  Die Angebote in Disziplinen wie Recht, Wirtschaft, Informatik oder Biologie können aber auch als Einführungsvorlesung für ein späteres Studium genutzt werden.  Denn Kreditpunkte des Studium Generale können im Rahmen späterer regulärer Studiengänge angerechnet werden, unterstreicht die Prorektorin der unibz.

Die wichtigste Neuheit des bevorstehenden Studienjahres ist die Ausdehnung des Angebots auf die peripheren Campus der unibz in Brixen und Bruneck, aber auch auf Meran, wo es dank einer Kooperation mit der Akademie deutsch-italienischer Studien Vorlesungen zu Philosophie und Kunstgeschichte geben wird. „Mit dieser Erweiterung verfolgen wir gleich zwei Ziele“, sagt Stefania Baroncelli. „Einerseits das Studium Generale auch in den Campus-Alltag von Brixen und Bruneck zu integrieren. Andererseits wollten wir diese Form der Bildung stärker dezentralisieren und auch interessierten Menschen zugänglich machen, die weiter weg von der Landeshauptstadt leben.“

Das Studium Generale ist ein interdisziplinäres Angebot, das allen offensteht, die ihr Wissen in den unterschiedlichsten Gebieten erweitern möchten. Die einzelnen Vorlesungen, die in den bevorstehenden zwei Semestern vom akademischen Personal der unibz auf Italienisch, Deutsch oder Englischgehalten werden, wurden in vier große Themenbereiche unterteilt: „Technologie und Wirtschaft“, Sprache und Kommunikation“, „Kreativität, Kultur und Recht“ sowie „Elternschaft, Eltern und Familie“.

Unter den zahlreichen Themen, die sich im Studienangebot finden, scheinen auch heikle Fragen auf, wie zum Beispiel „Lässt sich sexueller Missbrauch verhindern“. Am Campus Brixen finden auch philosophisch und an Sprache interessierte Menschen viele Impulse. Die ehemalige Rektorin Rita Franceschini wird die Grundsatzfrage „Wozu Sprache“ beleuchten, die Sprachwissenschaftlerinnen Stephanie Risse und Renata Zanin erläutern „Was man alles mit Sprache machen kann“ oder „Wie Sprachen erworben und gelernt werden“. In den Vorlesungen in Bruneck geht es um die Wettbewerbsfähigkeit touristischer Destinationen oder Einblicke ins Event Management. In Bozen werden neben der Start-up-Kultur im kommenden Studienjahr auch das soziale Unternehmertum oder landwirtschaftliche Genossenschaften beleuchtet.

Im Rahmen eines Studium Generale können in einem Zeitrahmen von ein bis drei Jahren 30 Kreditpunkte erworben werden. Für die Einschreibung gibt es keine Altersbeschränkung. Welche Vorlesungen besucht werden, kann individuell nach persönlichen Interessen aus den vier Themenschwerpunkten ausgewählt werden. Um möglichst vielen Interessierten eine Teilnahme zu ermöglichen, wird versucht, das Gros der Vorlesungen ab 17 Uhr anzubieten. Voraussetzung für das Antreten zu Prüfungen und zum Erlangen von Kreditpunkten, die auch von anderen Universitäten in ganz Europa anerkannt werden, ist eine Matura. Der reine Besuch der Vorlesungen ist dagegen an keine Zeugnisse gebunden.

Wer am Ende seines Studium Generale alle 30 Kreditpunkte vorweisen kann, erhält ein “Universitätszertifikat Studium Generale”. Allen anderen Teilnehmenden wird eine Teilnahmebestätigung ausgestellt.

Der Studienplan des aktuellen Studium Generale kann auf der Webseite der unibz heruntergeladen werden. Die Einschreibung zwischen 2. und 20. September erfolgt über das Bewerbungsportal der Universität. Zu Beginn des Sommersemesters wird es im Februar 2020 noch eine zweite Einschreibungsmöglichkeit geben.

Von: luk

Bezirk: Bozen