Von: luk
Bozen – Die Aufwertung, umweltschonende Instandsetzung sowie die bestmögliche Nutzung der Militärliegenschaften in Südtirol, sowohl der genutzten, als auch jener, die nicht mehr genutzt und daher verfügbar werden, hat eine Kooperationsvereinbarung zum Gegenstand, für deren Unterzeichnung die Landesregierung heute grünes Licht gegeben hat.
Das Land Südtirol setzt seine Bemühungen um die Aufwertung und Nutzung der Militärareale in Südtirol fort, die 2008 mit der Unterzeichnung des Tauschvertrags zwischen Landeshauptmann und Verteidigungsminister in die Wege geleitet wurden. Mittlerweile wurde dieser Vertrag in Teilen erfüllt und mehrfach ergänzt. So hat das Land großflächige Areale übernommen und diese zum Teil den jeweiligen Gemeinden übertragen.
Nun soll die Zusammenarbeit zwischen Verteidigungsministerium und Land Südtirol im Bereich der öffentlichen Immobilienverwaltung und der sinnvollen und nachhaltigen Liegenschaftsnutzung auf eine neue, wissenschaftliche Ebene gestellt werden. Zu diesem Zweck werden das Verteidigungsministerium, die Agentur für Staatsgüter, die Fakultät für Architektur und Design des Politechnikum Turin, die Freie Universität Bozen und das Land Südtirol zusammenarbeiten.
Es geht dabei zum einen darum, die vom Militär für institutionelle Zwecke genutzten Immobilien zu definieren. Diese sollen dann ihren Zweck bestmöglich erfüllen und wenn nötig in Stand gesetzt werden. Es gilt aber auch, jene Liegenschaften festzulegen, die das Verteidigungsministerium nicht mehr nutzt und die demnach – im Sinne des Autonomiestatuts – verfügbar sind oder es noch werden. “Das Politechnikum und die Universität Bozen bieten im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit kostenlose Hilfestellung an, um diese Flächen zu entwickeln”, erklärte heute im Anschluss an die Regierungssitzung Landeshauptmann Arno Kompatscher, der den entsprechenden Kooperationsvorschlag eingebracht hat.
Das Kooperationsabkommen dient als Grundlage für eine gemeinsame Forschungsarbeit und gemeinsame Initiativen, um den vom Verteidigungsministerium genutzten Infrastrukturpark ebenso aufzuwerten und optimal zu nutzen wie die Liegenschaften, die verfügbar werden. So soll die vom Verteidigungsministerium genutzte Infrastruktur rationalisiert werden. Die Liegenschaften, die vom Militär nicht mehr genutzt werden, sollen eine Verwendung finden, die der Bevölkerung und der Entwicklung unseres Landes zu Gute kommt.
Von der Zusammenarbeit mit der Fakultät für Architektur und Design des Politechnikum und der Uni Bozen erwartet sich das Land wissenschaftlich und technologisch fundierte Impulse. Die beiden Universitäten sollen ihre Kompetenzen einbringen, um zukunftsweisende Lösungen zu erarbeiten. Dies sollen die Prinzipien des sozialen Zusammenhalts zu Grunde legen und der Umwelt, das heißt der Nachhaltigkeit und der Energieeinsparung, ein besonders Augenmerk widmen. Zur Umsetzung innovativer Projekte sollen nach Möglichkeit auch nach öffentlichen Finanzierungen – beispielsweise über EU-Fonds – angezapft werden.
Heute hat die Landesregierung den Vereinbarungstext genehmigt und den Landeshauptmann ermächtigt, die Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen. Die Vereinbarung hat eine Dauer von vier Jahren und sieht die Einsetzung eines Lenkungsbeirates sowie einer Arbeitsgruppe vor. Während der Lenkungsbeirat unter Vorsitz des Rektors des Politechnikums die strategischen Zielsetzungen und die Leitlinien vorgibt und die Projektfortschritte sowie das Endergebnis überprüft, liegt die Ausarbeitung des Projekts und die Lösungsvorschläge bei der Arbeitsgruppe.