Von: luk
Bozen – Es gibt sie nun schon seit über einem Jahr, die Ausstellung „BAS – Opfer für die Freiheit“, in der die politische Entwicklung in Südtirol von der Kundgebung von Sigmundskron bis zum weiten Autonomiestatut aufgezeigt wird. Nun aber soll hier viel mehr daraus werden.
Unter der Leitung der Historikerin Margareth Lun wird ein Dokumentationszentrum über die Vorgänge und die Entwicklungen von der Kundgebung von Sigmundskron, über die Lun bereits 2007 ein Buch geschrieben hat, bis zum zweiten Autonomiestatut – vor allem aber über die Ereignisse der 60-er Jahre aufgebaut.
„Es ist dem Verein Südtiroler Geschichte ein großes Anliegen, mit Dokumenten, Ausstellungsstücken, Erinnerungen von Zeitzeugen, aber auch mit einer umfassenden Sammlung von Literatur und Medien einer breiten Öffentlichkeit Einblick in diese spannende Zeit zu ermöglichen“, so Lun. „Vor allem aber sollen diese Quellen zu Forschungszwecken zur Verfügung stehen.“
In die Ausstellung in den Bozner Lauben 9, in der kostenlos Führungen in Deutsch, Italienisch und Englisch angeboten werden und in der Tablets mit Infos in vier Sprachen zur Verfügung stehen, kommen nicht nur Südtiroler Besucher, viele Schulklassen und auffällig viele Gäste aus Deutschland, sondern häufig auch Angehörige von Widerstandskämpfern von damals. „Daraus ist die Idee geboren, Informationen hier an einer zentralen Stelle zusammenlaufen zu lassen und festzuhalten, vor allem aber, ein Archiv mit Schriftstücken im Zusammenhang mit dem Widerstandskampf der 60-er Jahre, mit Filmen, persönlichen Gegenständen der Häftlinge und anderen Quellen aus dieser Zeit anzulegen“, erklärt Lun.
So gab es bereits in letzter Zeit immer wieder Neuzugänge, etwa Dankesschreiben von Häftlingsfrauen für finanzielle Unterstützung, Flugzettel des BAS, Briefe von Häftlingen, aber auch Zeitungen und Zeitschriften von damals, wie die Ausgabe von „L’Europeo vom 20. September 1964, in welchem in der Titelgeschichte zwölf Seiten lang über die Vorgänge in Südtirol berichtet wird.
Der „Verein Südtiroler Geschichte“ bittet deshalb darum, Dokumente, Briefe, Flugzettel und Gegenstände, die in irgendeinem Zusammenhang mit der Feuernacht und den sechziger Jahren insgesamt stehen, dem Dokumentationszentrum zu überlassen und sie so in der Bozner Laubengasse 9 allen Geschichtsinteressierten, vor allem aber zu Forschungszwecken zugänglich zu machen.