Zwei Schenkungen präsentiert

Palais Mamming Museum: Besucherzahl seit 2015 verdreifacht

Mittwoch, 16. Mai 2018 | 13:04 Uhr

Meran – Im April 2015 eröffnete das Palais Mamming Museum im neu restaurierten Barockgebäude am oberen Pfarrplatz in Meran seine Tore. In diesen drei Jahren konnte ein ständiger Anstieg der Besucherzahl verzeichnet werden. Angelockt wurden die Gäste nicht nur von der Dauerausstellung und den temporären Präsentationen, sondern auch von den reizvollen didaktischen Angeboten für Schulklassen. Bei einer Pressekonferenz vor Ort wurden heute das Sommerprogramm des städtischen Museums vorgestellt sowie zwei Schenkungen präsentiert.

Im Vorjahr haben an insgesamt 237 Öffnungstagen 15.315 Personen das Palais Mamming Museum besichtigt (2016 waren es 12.535). 2012 wurden noch im alten Sitz im Roten Adler am Rennweg 4.963 BesucherInnen verzeichnet. Die Führungen sind von 30 im Jahr 2015 auf 74 im Jahr 2017 gestiegen.

“Das Palais Mamming Museum ist eine echte Erfolgsgeschichte”, sagte heute Bürgermeister Paul Rösch. “Die Besucherzahlen haben sich im Vergleich zur Zeit vor der Neueröffnung im Palais Mamming mehr als verdreifacht und gehen immer weiter nach oben, ebenso die Zahl der Führungen”, so Rösch, der daran erinnerte, dass der Auftrag des Stadtmuseums in erster Linie ein pädagogischer ist.

“Das Museum ist die zentrale Institution, die Einheimischen und Gästen die Meraner Stadtgeschichte vermittelt. Dazu kommen spannende Initiativen und Ausstellungen, die Akzente in der Meraner Kulturlandschaft setzen und den Horizont über die Stadtgrenzen hinaus erweitern”, so Rösch.

Das Palais Mamming Museum zeigt in seiner Dauerausstellung einen Überblick über die historische Entwicklung der Stadt Meran und ihrer Umgebung. Der Rundgang startet mit der Ur- und Frühgeschichte und streift diverse Bereiche des Lebens in Meran und im Burggrafenamt, um mit der modernen Kunst in Meran zu enden. Das Vermittlungsangebot des Museums umfasst einstündige geführte Rundgänge zur Dauerausstellung und didaktische Angebote zu den angeführten Themen.

Zwei Schenkungen präsentiert

Bei der heutigen Pressekonferenz wurden auch zwei Schenkungen präsentiert. “Das Museum erhält immer wieder Schenkungen. Dies ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Bevölkerung die Bemühungen und die Kompetenz des Museums schätzt”, sagte der Leiter der Dienststelle Museen und Archive Elmar Gobbi. Bei den jüngsten Schenkungen handelt es sich einerseits um zwei Büsten, die ursprünglich aus dem Festsaal im Palais Mamming stammen und von der Stiftung Desfours zur Verfügung gestellt wurden. Die Stiftung verwaltete das Gebäude, bevor dort das Palais Mamming Museum untergracht wurde. Die zweite Schenkung besteht aus rund einem Dutzend handgezeichneter Faschingszeitungen (darunter zwei Exemplare aus den Jahren 1902 und 1908-9), die nach Art der Lewenberg-Chronik gestaltet sind und aus den Jahren zwischen 1900 und 1920 stammen. Sie wurden dem Museum von Elisabeth Putz-Gamper, der Erbin von Leo Putz, zur Verfügung gestellt.

Didaktische Angebote

Für Kindergärten – Für Kinder ab vier Jahren bietet das Palais Mamming Museum einen einstündigen Workshop. Dabei lernen die TeilnehmerInnen spielerisch die verschiedenen Aufgaben eines Museums (Sammeln, Bewahren, Ausstellen, Vermitteln) kennen und fertigen im Anschluss ein eigenes Kunstwerk, das für einige Wochen im Museum ausgestellt bleiben kann.

Für Grundschulen – “Meran sucht den Superstar”: Die Schülerinnen und Schüler begegnen in der Dauerausstellung verschiedenen Persönlichkeiten aus der über 1.000-jährigen Geschichte der Gemeinde Meran. Als Handpuppen erzählen diese aus ihrem Leben. Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen in die Rolle der Jury und küren am Ende des Rundgangs ihren „Superstar“ von Meran. Dauer: 60 Minuten.

Für Mittelschulen – Für MittelschülerInnen konzipiert sind gleich vier Projekte: eine dialogische Führung, bei der die Geschichte der Stadt Meran, von der Gründung als Marktsiedlung bis zur jüngsten Geschichte besprochen wird, zwei Workshops über Meran im Mittelalter bzw. im Ersten Weltkrieg sowie ein Angebot in der Zweitsprache, wobei die TeilnehmerInnen die Möglichkeit haben, gemeinsam auf Italienisch eine Geschichte über eine fiktive Stadt zu erzählen.

Für Oberschulen – Oberschulklassen können ebenso vier Angebote in Anspruch nehmen: eine dialogische Führung, einen didaktischen Rundgang in Kleingruppen auf der Suche nach Spuren der Geschichte in der Innenstadt von Meran, eine dialogische Führung zum 19. Jahrhundert, der Epoche der Modernisierung, Industrialisierung und Verstädterung sowie einen Workshop zum ersten Weltkrieg in Meran.

Weiters wird das Vermittlungsteam des Palais Mamming Museums vom 29. bis 31. Mai drei kostenlose Aktionstage für Schulklassen zur Ausstellung „A.D. 2018 – Originalstiche von Albrecht Dürer“ in der Landesfürstlichen Burg einrichten.

Weitere Veranstaltungen geplant

Auf dem Programm des Palais Mamming Museums für die zweite Jahreshälfte stehen bereits zwei Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle West (im Juni und Oktober), ein Konzert von Dorothee Oberlinger & Ensemble (am 5. September und im Rahmen der Meraner Musikwochen), eine Tagung zum Thema Bauforschung (vom 26. bis 28. Oktober), sowie die Sonderausstellung “Mendivil” (Sammlung Gunther Erhart) am 3. Dezember.

Weitere Informationen

Kosten: Freier Eintritt unter 18 Jahren. Der Preis für Führungen beträgt € 3 pro Schülerin/Schüler, für didaktische Angebote € 4 pro Schülerin/Schüler. Öffnungszeiten: Ostern bis 6. Jänner; Dienstag bis Samstag von 10:30 bis 17 Uhr und Sonn- und Feiertage von 10:30 bis 13 Uhr geöffnet. Nach Absprache sind Führungen auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Infos und Anmeldungen: 0473 270038 (während der Öffnungszeiten des Museums) oder museum@gemeinde.meran.bz.it oder palaismamming@gmail.com

Verkehrsplan Meran: Die Diagnose steht

Informieren, miteinander reden, gemeinsam entscheiden und schließlich umsetzen: Nach diesem Fahrplan wollen Bürgermeister Paul Rösch und Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer die Verkehrsprobleme von Meran angehen. Den öffentlichen Auftakt zu dieser Herkulesarbeit bildete die Bürgerversammlung, zu der die Gemeinde am Dienstagabend in den Bürgersaal geladen hatte.

Ing. Stefano Ciurnelli aus Perugia, der von der Gemeindeverwaltung mit der Erstellung eines Verkehrsplanes für Meran beauftragt wurde und daran seit rund einem Monat arbeitet, lieferte dem zahlreich erschienenen Publikum umfangreiches Datenmaterial zum Ist-Zustand. Zahlen über Verkehrsströme, deren Entwicklung und Verteilung übers Gemeindegebiet sowie Verfügbarkeit und Nutzung bestehender Parkplätze. Es ist gewissermaßen die Diagnose über den Patienten Stadtverkehr, für den es nun die geeignete Therapie zu finden gilt.

Vor der öffentlichen Versammlung fand ein weiterer Workshop mit den Interessensvertretern der Stadt (Handel, Dienstleister, Tourismus, Verkehrsbetriebe, Umweltverbände, Stadtviertel) statt. Dabei ging es um Vorstellungen für „Meran, eine Stadt des moderaten Verkehrsaufkommens“, um den öffentlichen Verkehr, Fußgänger- und Radmobilität sowie Parkplätze. Alle bei der Bürgerversammlung vorgestellten Statistiken und weitere Daten zu Lage und Entwicklung des Verkehrs in Meran sind ab sofort auf der Website der Gemeinde abrufbar:http://www.gemeinde.meran.bz.it/de/Staedtischer_Verkehrsplan_PUT_

Verkehrsplaner Ciurnelli und Stadträtin Rohrer legten in ihren Ausführungen Wert darauf, der Bevölkerung zu versichern, dass die Verkehrsplanung für Meran von Anfang an ein öffentlicher, transparenter und partezipativer Prozess sein solle. Die Bürgerversammlung vom Dienstag ist daher erst der Auftakt: Eine weitere Bürgerversammlung wird im Juni folgen. Keine Bürgerin und kein Bürger solle von der Verwaltung vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Eine jede und jeder könne sich mit Vorschlägen, Wünschen oder Klagen per E-Mail an die Stadträtin wenden.

Da der Planungsprozess unter größtmöglicher Einbeziehung der Bevölkerung betrieben werden soll, wurden auf dieser ersten Bürgerversammlung keine konkreten Maßnahmen diskutiert. Sehr wohl nannten jedoch Stadträtin Madeleine Rohrer als auch Planer Stefano Ciurnelli einige feste Prinzipien: Der Verkehrsplan hat sich an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren und nicht der Fahrzeuge; die Stadt gehört ihren Bewohnern; Priorität hat die Sicherheit der Bewegten.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt