Von: mk
Roverè Veronese – Erstmals sind heuer die Fortbildungstage für Priester nicht mehr getrennt nach Weihejahrgängen abgehalten worden: 70 Diözesan- und Ordenspriester haben sich gemeinsam mit Bischof Ivo Muser bis gestern in Roverè Veronese getroffen. Thema war der Umgang mit den Herausforderungen des Priesterseins in einer immer komplexeren Welt.
Die Gemeinschafts- und Fortbildungstage sind heuer erstmals für alle Priester der Diözese gemeinsam abgehalten worden. 70 Diözesan- und Ordenspriester – in der Seelsorge arbeiten in der Diözese Bozen-Brixen 140 Priester – haben dieses Weiterbildungsangebot wahrgenommen und haben sich von Montag bis Mittwoch in Roverè Veronese, etwa 30 Kilometer nördlich von Verona, mit der Rolle des Priesters in der heutigen Zeit auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt der Arbeiten, die vom Diözesanreferenten für die Weiterbildung der Priester, Alexander Notdurfter, und dem Priester und Psychologen Gottfried Ugolini vorbereitet worden waren, stand die sogenannte „Selbstfürsorge“ der Priester. Dies angesichts persönlicher, beruflicher, kirchlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen für die Seelsorger.
Professorin Katharina Fuchs vom Institut für Psychologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ging der Frage nach, wie Priester angesichts der vielfältigen Herausforderungen und Veränderungen menschlich und geistlich wachsen und gleichzeitig seelisch und körperlich gesund bleiben können. Ausgehend von den Ansätzen, Erkenntnissen und Beispielen aus der Forschung zu Resilienz, Stressbewältigung und Selbstfürsorge zeigte die Referentin auf, mit welchen Strategien und Ressourcen Priester persönlich, beruflich und spirituell ihren Alltag besser bewältigen können. „Resilienz ist erlernbar, muss aber aktiv gefördert und gepflegt werden“, sagte Fuchs. Darüber hinaus unterstrich sie, dass Selbstfürsorge kein Luxus sei, sondern bedeute, sich selbst wertschätzend zu begegnen.
Für Bischof Ivo Muser, der genauso wie sein Generalvikar Eugen Runggaldier, an den Fortbildungstagen teilgenommen hat, dienten die drei Tage „der geistlichen Erneuerung und beruflichen Fortbildung. Diese gemeinsame Zeit hat persönliche Gespräche, Treffen untereinander und den Erfahrungsaustausch ermöglicht“.