Von: mk
Bozen – Das Land Südtirol bietet gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), Arciragazzi und Deina Alto Adige Südtirol auch heuer wieder die Möglichkeit 165 jungen Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren am Bildungsprojekt Promemoria_Auschwitz teilzunehmen. Vom 31. Januar bis 6. Februar 2019 machen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Südtirol zusammen mit Gleichaltrigen aus dem Trentino und Tirol auf den Weg.
400 junge Menschen aus dem Trentino und aus Südtirol trafen sich im Auditorium Haydn in Bozen wurden gemeinsam von den Organisatoren, verschiedenen Vertretern von Vereinen und den zuständigen Landesräten verabschiedet. Gemeinsam werden sie dann Richtung Brenner fahren. Von dort startet dann der Zug Richtung Krakau mit 700 jungen Menschen aus Südtirol, aus Tirol, dem Trentino und weiteren Regionen Italiens.
Ein Zeichen gegen das Vergessen
Die „Reise der Erinnerung“ ist als mehrsprachiges Projekt angelegt, das die Beschäftigung der gemeinsamen Geschichte des 20. Jahrhunderts und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Landes, der Region und der Euregio fördern soll.
165 Teilnehmende aus Südtirol werden sich zusammen mit ihren KollegInnen aus dem Trentino und aus Tirol auf die zweisprachige Bildungsreise begeben. Insgesamt werden sich 700 Jugendliche aus Südtirol, dem Trentino, aus Tirol und weiteren Regionen Italiens gemeinsam auf diese besondere Reise, die Reise der Erinnerung, begeben.
Auf die Reise selbst haben sich die Jugendlichen, begleitet von Tutoren, intensiv vorbereitet, u.a. standen Treffen zur Vertiefung historischer Themen, der Besuch der Synagoge in Meran sowie zahlreiche gemeinsame Begegnungen auf dem Programm. Die wichtigsten Stationen des Projektes in Krakau sind Besuch der Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, die Fabrik von Oskar Schindler und das ehemalige jüdische Ghetto.
Abgerundet wird das Projekt von einem zweitägigen Nachtreffen in Toblach im März 2019, bei dem das Erlebte, verbunden mit einem Ausblick in die Zukunft, im Mittelpunkt stehen. Die Eindrücke und die Erfahrungen sind vielfältig. Jeder Teilnehmende spiegelt diese anders wieder und trägt unterschiedliche Erinnerungen mit sich, und doch werden die meisten kleinen und größeren Ungerechtigkeiten, rassistischen Äußerungen und Intoleranz anderes gegenüberstehen.
Nadia, eine Teilnehmerin vom letzten Jahr schrieb: all die Eindrücke, die wir in Auschwitz gesammelt haben, all die tragischen Schicksalsschläge, die Millionen von Menschen erleben mussten, liegen zwar mehr als 70 Jahre zurück und sind doch so nah. Jeden Tag werden Menschen diskriminiert und ausgeschlossen – und das nur, weil manche glauben, dass sie „anders“ sind. Als einzelner können wir vielleicht nicht die Welt verändern, aber wir können die Augen öffnen, wir können hinschauen, wenn es jemandem in unserer unmittelbareren Umgebung schlecht geht, wenn diese Person diskriminiert oder ausgeschlossen wird, wir können mutig sein und den ersten Schritt machen, den ersten Schritt in Richtung Menschlichkeit.
Beschäftigung mit der gemeinsamen Geschichte und Blick in die Zukunft
Die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste, Arciragazzi und Deina Alto Adige Südtirol haben zusammen mit Arci Trentino und Abteilung Gesellschaft und Arbeit – Jugend (Land Tirol) eine starke lokale Partnerschaft aufgebaut, die den Jugendlichen mit der Reise nach Krakau und den anschließenden Treffen in Südtirol und im Trentino (euroregionaler Abschluss am 6. April 2019) die Möglichkeit bietet, einzigartige Erfahrungen zu sammeln. Besonders macht dieses Projekt auch die Unterstützung und die Partnerschaft von vielen: beispielsweise der jüdischen Gemeinde von Meran, dem ANPI und vielen mehr. Begleitet werden die Jugendlichen von Tutoren – dabei handelt es sich um frühere TeilnehmerInnen, die von den Organisatoren intensiv darauf vorbereitet werden.