Von: bba
Bozen – Im Zuge der jüngsten Sitzung des Universitätsrats wurden die beiden Prorektoren für die kommenden vier Jahre offiziell ernannt: Prof. Johann Gamper wurde in seiner Position als Prorektor für Forschung bestätigt, Prof. Alex Weissensteiner folgt auf Prof. Stefania Baroncelli in der Funktion als Prorektor für Lehre. Ab 1. Oktober 2020 werden Gamper und Weissensteiner ihr Amt antreten und Rektor Prof. Paolo Lugli in seiner zweiten Amtszeit unterstützen.
In der Sitzung vom Freitag, 26. Juni, hat der Universitätsrat über die Ernennung der beiden Rektoren beraten, die, wie im Universitätsstatut vorgesehen, für die kommenden vier Jahre Rektor Prof. Paolo Lugli in seiner zweiten Amtszeit unterstützen werden. Es handelt sich um Johann Gamper, Professor für Datenbanken an der Fakultät für Informatik, der in seiner Funktion als Prorektor für Forschung bestätigt wurde, und Alex Weissensteiner, Professor für Finanzrisikomanagement und Finanzmathematik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaftlichen. Letzterer tritt die Nachfolge von Stefania Baroncelli, Professorin für Verfassungsrecht an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, an.
Die beiden Prorektoren werden vom Rektor selbst benannt und sitzen in einigen der wichtigsten Gremien der Universität (Senat, Forschungskommission und Studienkommission sowie in jenen Kommissionen, die vom Universitätsrat zur Behandlung spezifischer Themen eingesetzt werden). Bei Abwesenheit des Rektors können sie ihn zudem vertreten.
„Die beiden Kollegen haben ein ausgezeichnetes Curriculum. Ich habe ihre Namen als Prorektoren vorgeschlagen, da ich glaube, dass sie auch dank der starken Bindungen zum Territorium wie zur internationalen wissenschaftlichen Referenzgemeinschaft in der Lage sein werden, dem Wachstum und der Entwicklung unserer Universität Rechnung zu tragen. Zudem werden sie entscheidende Impulse in unseren beiden wichtigen Säulen der Forschung und Lehre geben“, zeigt sich Rektor Prof. Paolo Lugli überzeugt. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Prof. Stefania Baroncelli für ihr unermüdliches Engagement zu danken, mit dem sie ihr Mandat ausgeübt hat, für die Zuverlässigkeit, die sie gezeigt hat, und für ihre Effizienz, mit der sie dazu beigetragen hat, sich den didaktischen Problemen, die durch den Coronavirus-Notstand entstanden sind, zu stellen und zu lösen.”
Prof. Johann Gamper studierte Data System Engineering an der Technischen Universität in Wien und erwarb im Anschluss einen Master in Informatik mit Spezialisierung in Medizinischer Informatik. Danach promovierte er, ebenfalls in Informatik, an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Gamper war bereits Vizedekan der Fakultät für Informatik, an der er Technologien des Datenmanagements und Programmierparadigmen lehrt. Als Autor von mehr als 140 wissenschaftlichen Artikeln ist der aus Latzfons/Klausen stammende Professor ein Spezialist für Datenbanktechnologien mit Schwerpunkt auf die Verarbeitung und Abfrage von zeitlichen Daten. In seiner kommenden Amtszeit möchte er den eingeschlagenen Weg der Exzellenz in der Forschung weiterverfolgen und potenzieren. „Das bedeutet die hohe Qualität und internationale Vernetzung unserer Forschung beizubehalten und auszubauen, gleichzeitig aber auch die Zusammenarbeit mit lokalen Stakeholdern zu verstärken. Um die Forschungskapazitäten zu steigern, werden wir die Akquise von Drittmitteln intensivieren. Damit möchten wir ein attraktiver Ansprechpartner für lokale Unternehmen sein und beitragen, Südtirol als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu stärken.“
Der Bozner Prof. Alex Weissensteiner studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck, an welcher er im Bereich Finanzen promovierte. Seit 2015 lehrt er an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Bozen und leitet den Bachelor in Wirtschaft und Management. Zuvor lehrte und forschte er an den Universitäten Technische Universität Dänemark, Universität Liechtenstein, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und am Management Center Innsbruck. Weissensteiner ist Autor von mehr als 40 wissenschaftlichen Arbeiten in den Forschungsbereichen Lebenszyklus-Asset-Allokation, Asset-Liability-Management, Rentenfinanzierung, empirische und theoretische Asset-Pricing, Financial Engineering, Szenario-Generierung, finanzielles Risikomanagement, Marktmikrostruktur, strategische Informationsverarbeitung und Informationsökonomie. „Die aktuelle Pandemie hat das Universitätsleben schlagartig und nachhaltig verändert. Weltweit wurden traditionelle Vorlesungen, Laboratorien und Übungen, Lernen in der Bibliothek und der gemeinsame Mensabesuch binnen weniger Tage per Dekret eingestellt – distance learning war das Gebot der Stunde“, erklärt Prof. Weissensteiner. „Das hervorragende Zusammenspiel aller Akteure von Akademie, Verwaltung und Informatik hat es der Freien Universität Bozen erlaubt, den Unterrichtsbetrieb aufrecht zu erhalten und nahezu alle Vorlesungen planmäßig anzubieten.“ Vorausschauend auf die kommenden Monate plädiert er dafür, „Altes“ und „Neues“ so zu kombinieren, „damit die Kernkompetenzen unserer Wissensmanufaktur voll zum Tragen kommen. Persönliche Betreuung, Lernen und Lehren in Kleingruppen, Interaktion von Studenten mit Professoren sind Alleinstellungsmerkmale unserer Universität, welche durch die laufende Industrialisierung der Lehre im Sinne einer Standortbestimmung wichtiger denn je werden.“
Der Ökonom folgt damit auf die aus der Toskana stammende Profressorin Stefania Baroncelli, die in den vergangenen vier Jahr als Prorektorin für Didaktik fungierte: „Meine Amtszeit als Prorektorin der Lehre fand in besonders herausfordernden Zeiten statt. Zuerst der Besuch des CEV und die Akkreditierung der Universität, dann Budgetprobleme und schließlich die Zeit der Pandemie. Die Frage der Didaktik als vorrangige Aufgabe der Universität steht immer im Vordergrund, da die getroffenen Entscheidungen unmittelbare Auswirkungen aufweisen, und ich freue mich, dass viele Studierende unsere Universität aufgrund des internationalen Profils, der Zuverlässigkeit und der Fürsorge für den einzelnen Studierenden wählen. Während der Zeit der Pandemie habe ich für Kontinuität durch Online-Lehre gesorgt und zuverlässige Lösungen implementiert, die die Betreuung des einzelnen Professors sicherstellen. Ich habe einen offenen Dialog mit Studierenden und Professoren gepflegt, da ich fest davon überzeugt bin, dass eine Institution als eine Gemeinschaft durch Kommunikation zwischen den Ebenen, Integration und Vernetzung wächst. Aus diesem Grund habe ich den Peer-Tutoring-Service eingerichtet, bei dem ältere Studenten den Erstsemestern helfen. Ich habe das Studium Generale überarbeitet und erneuert und die Beziehung zu unserer Region verbessert. Ich möchte jenen Studierenden, Abteilungen und Kollegen, mit denen ich das Vergnügen hatte zu arbeiten, dafür danken, dass sie mir oft mit Enthusiasmus und Hingabe geholfen haben.“