Von: bba
Vöran/Bozen – Vor kurzem fand auf Initiative der KVW-Ortsgruppe Vöran sowie der Rheuma-Liga Südtirol ein Vortrag mit Dr. Armin Maier, dem Leiter der Rheumaambulanz am Krankenhaus Bozen zum Thema „Rheuma und was ich darüber wissen sollte“, statt. Nach der Begrüßung durch die KVW Obfrau, Barbara Mittelberger, stellten die Vertreter der Rheuma-Liga Südtirol die umfangreiche Tätigkeit des landesweit tätigen ONLUS-Vereins vor.
Dieser bietet zahlreiche Angebote für Betroffene wie Bewegungstherapiekurse, Wanderungen, Kur- und Therapiefahrten im ganzen Land an. Des Weiteren wurde das „Rheumafoon“ vorgestellt. Dabei bieten Betroffene Unterstützung und nichtmedizinische Hilfe rund um das Thema Rheuma an. Ebenso wurde kurz auf die „Rheuma-Kids“ eingegangen. Es handelt sich um eine Gruppe, die Kindern und Jugendlichen Stimme und Raum gibt. Rheuma betrifft nämlich nicht nur wie oft fälschlicherweise angenommen ältere Menschen, sondern leider auch Kinder.
Anschließend referierte Dr. Armin Maier, renommierter Rheumatologe am Krankenhaus Bozen, über die verschiedenen meist schmerzhaften und leider oft chronisch verlaufenden rheumatischen Erkrankungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten.
Bei Rheuma handelt es sich um einen fließenden Schmerz des Bewegungs- und Stützapparates, der nicht durch ein Trauma verursacht wurde und bei dem der Schmerz im Vordergrund steht. Da es über 400 verschiedene Erkrankungen gibt, werden diese in vier große Gruppen eingeteilt: degenerative und entzündliche Gelenks- und Wirbelsäulenerkrankungen, Weichteilrheumatismus sowie die Knochenstoffwechselerkrankungen. Die größte Gruppe ist die der degenerativen Gelenks- und Wirbelsäulenerkrankungen. Hierzu zählt die Arthrose. In etwa jeder fünfte Südtiroler leidet einmal in seinem Leben an einer rheumatischen Erkrankung. An einer chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankung leidet jeder 20. Südtiroler.
Dr. Armin Maier unterstrich in seinen Ausführungen die Wichtigkeit einer frühen Diagnose und einer effizienten Behandlung, um Folgeschäden und Invalidität zu vermeiden. Hierzu braucht es oft zur Unterstützung weitere Kollegen wie den Podologen, den Dermatologen, die Krankenschwester, den Radiologen, den Physiotherapeuten, das Personal im Labor und viele weitere mehr. Die Anamnese ist das Um und Auf in der Rheumatologie. Er veranschaulichte in seiner Präsentation, wie Patienten neben einer medikamentösen Therapie den Krankheitsverlauf auch selbst durch Bewegung, gesunden Lebenswandel und Ernährung selbst positiv beeinflussen können. Diesbezüglich könne die Rheuma-Liga mit ihren vielfältigen Kursangeboten eine gute Unterstützung bieten.
Nach dem Vortrag beantwortete Dr. Armin Maier noch die Fragen des interessierten Publikums. „Rheuma ist eine Volkskrankheit. Als Rheuma-Liga wollen wir den Betroffenen beistehen. Wir möchten die erkrankten Menschen in Bewegung bringen. Denn die geschonte Bewegung ist enorm wichtig, um sich die kostbare Beweglichkeit zu erhalten. Wir laden alle Betroffenen ein, die Bewegungstherapiekurse der Rheuma-Liga in Anspruch zu nehmen“, so abschließend der Präsident der Rheuma-Liga Günter Stolz und Geschäftsführer Andreas Varesco.