Von: luk
Bozen – bye bye butterfly – Heimische Schmetterlinge, tropische Gäste. Dies der Titel der neuen Sonderausstellung im Naturmuseum Südtirol in Bozen.
Schmetterlinge sind eine der bestuntersuchten Tiergruppen unter den Insekten. Diesen bunten Fluggenies ist die neue Sonderausstellung im Naturmuseum Südtirol in Bozen „bye bye butterfly – Heimische Schmetterlinge, tropische Gäste“ gewidmet. „Das Thema,“ meint dazu Karin Dalla Torre, die Direktorin der Landesabteilung Museen und der Landesmuseen, „ist interessant und lässt sich leicht vermitteln. Für uns ergibt sich damit also eine willkommene Gelegenheit, die positiven Resultate des Naturmuseum Südtirol im Bereich der Forschung und der Bewahrung von naturalistischen Sammlungen zu kommunizieren.“
Dalla Torre, der Direktor des Naturmuseums Südtirol Vito Zingerle und die Kuratorinnen der Ausstellung, Monika Lintner und Petra Kranebitter haben die Schmetterlingsausstellung am 26. Oktober im Naturmuseum eröffnet.
Bunte Rohre durchziehen den Ausstellungsraum, als wären es Flugbahnen von Schmetterlingen. Und das Thema Fliegen ist auch schon einer der Schwerpunkte der Ausstellung, denn so leicht und luftig Schmetterlinge wirken, ihre Flügelkonstruktion und Flugkünste sind technische Meisterleistungen.
Zu den Flügeln: Der größte Schmetterling erreicht eine Flügelspannweite von knapp 30 Zentimetern, die meisten Schmetterlinge sind allerdings recht klein. Wer die Ausstellung besucht, erkennt an Fotos in starker Vergrößerung, an Modellen von Schmetterlingseiern und an Schmetterlingsflügeln unter dem Mikroskop phantastische Details, wie etwa viele einfarbige Schuppen, die zusammen das Flügelmuster ergeben.
Die Raupen: Das bei einer Präparatoren-Meisterschaft preisgekrönte und in der Ausstellung ebenfalls zu sehende Modell einer Gabelschwanz-Raupe lässt erahnen, wie raffiniert Abwehr- und Tarnmechanismen sein können. Fotos, Filme und Schmetterlingspräparate zeigen die Vielfalt an Formen und Strategien der Schmetterlinge in ihren unterschiedlichen Stadien. So sehr die Falter Menschen begeistern, so wenig Freude herrscht über ihre Raupen. Wer Raupen der Dörrobstmotte im Terrarium länger beobachtet, überwindet jedoch möglicherweise seine Vorbehalte. Und übrigens: Kühle Lagerung hilft, denn Raupen schlüpfen unter Temperaturen von 15 Grad Celsius viel weniger zahlreich.
Auch in der Landwirtschaft sind Raupen unbeliebt. Aber Raupen sind Nahrung für viele Tiergruppen, seit Raupen stark dezimiert werden, gehen auch viele Insekten fressende Singvogel-Arten zurück. Es versteht sich von selbst: Ohne Raupen keine Schmetterlinge. Zahlreiche heimische Schmetterlingsarten sind gefährdet.
Zur Metamorphose: Filme in der Ausstellung bieten einen Einblick in die Verwandlung der Schmetterlinge von der Raupe zum Falter, ein Ereignis, das Menschen seit jeher erstaunt. Daher gelten die Raupe, die scheinbar leblose Puppe und der zauberhafte Falter als Symbole im Dasein der Menschen, im irdischen und im jenseitigen.
Wer Glück und Geduld hat oder öfters vorbeikommt, kann den kostbaren Augenblick live erleben: Aus den Puppen tropischer Schmetterlinge schlüpfen im Tropen-Terrarium Prachtexemplare. Gerade rechtzeitig zur Ausstellung präsentieren sich die ersten Atlasspinner.
Die Ausstellung ist bis 30. April 2017 täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen, geschlossenn ist sie montags, am 25. Dezember 2016 und am 1. Jänner 2017.