Sechs österreichische Autorinnen und Autoren sind auf der Longlist

Sechs Österreicher mit Chancen auf den Deutschen Buchpreis

Dienstag, 22. August 2023 | 14:48 Uhr

Sechs Österreicher haben heuer die Chance auf den Deutschen Buchpreis: Auf die Longlist der Auszeichnung schafften es am Dienstag Clemens J. Setz, Raphaela Edelbauer, Thomas Oláh, Teresa Präauer, Kathrin Röggla und Tonio Schachinger. Insgesamt wurden 20 Autorinnen und Autoren in die nächste Runde befördert, darunter auch der Wahlwiener Luca Kieser, der im heimischen Picus Verlag veröffentlicht, sowie der Südtiroler Sepp Mall, der im Wiener Leykam Verlag veröffentlicht.

Georg-Büchner-Preisträger Setz ist mit der Biografie über den Hohlwelttheoretiker Peter Bender, “Monde vor der Landung”, im Rennen, Kathrin Röggla mit “Laufendes Verfahren”, ihrem Roman zum NSU-Prozess als Sittenbild der Gesellschaft. Raphaela Edelbauer wurde für ihre “Die Inkommensurablen” über das Wien am Vorabend des Ersten Weltkrieges nominiert, der Kostümbildner und -ausstatter Thomas Oláh mit seinem Romandebüt “Doppler”. Und während Teresa Präauer mit “Kochen im falschen Jahrhundert” auf mehr als kulinarische Weihen hoffen darf, wurde Tonio Schachinger für seinen Schulroman “Echtzeitalter” auf die Liste der letzten 20 gehoben.

Hier findet sich etwa auch die deutsche Autorin Terézia Mora, die bereits 2013 den Buchpreis gewann und diesmal mit ihrem Roman “Muna oder Die Hälfte des Lebens” über eine toxische Liebesbeziehung mit von der Partie ist. Angelika Klüssendorf indes wurde für “Risse” nominiert, in dem es um ein Kinderleben in der DDR geht. Ein echter Newcomer ist indes Luca Kieser, der sich in “Weil da war etwas im Wasser” mit einem monströsen Tintenfisch beschäftigt, dessen Tentakel zu erzählen beginnen.

“Unsere Auswahl ist auch in diesem Jahr wieder der Beweis dafür, dass die deutschsprachige Gegenwartsliteratur voller Überraschungen ist”, erklärte Jurysprecherin Katharina Teutsch am Dienstag: “Geschichten von tragischem Ernst stehen neben Kapriolen der Fantasie.” Es handle sich um eine sehr temperamentvolle Auswahl charakterstarker Bücher, zeigte sich Teutsch überzeugt.

Insgesamt sind elf Autorinnen und neun Autoren mit ihren Romanen auf der Longlist vertreten, auf der sich sieben Romandebüts finden. Nun wird aus der Longlist infolge die Shortlist mit den sechs besten Romanen gebildet, die am 19. September veröffentlicht wird. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird bei der Preisverleihung am 16. Oktober, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, verkündet.

Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche und wird seit 2005 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger oder die Siegerin erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro.

In diesem Jahr waren insgesamt 196 Romane von 113 deutschsprachigen Verlagen im Rennen. Von den teilnehmenden Verlagen stammten 83 aus Deutschland, 20 aus Österreich und zehn der Schweiz. Diesjährige Sprecherin der Jury ist die freie Kritikerin Katharina Teutsch.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Im vergangenen Jahr hatten 124 Verlage 202 Werke eingereicht. Der Preis ging dann an Kim de l’Horizon für den Roman “Blutbuch”.

Von: APA/dpa

Bezirk: Bozen