Von: mk
Bozen – Die aus Südtirol stammende Sprachwissenschaftlerin Karoline Irschara geht der Frage nach, welche Einflüsse das Geschlecht auf die Sprache in der Medizin hat.
Auch in der Medizin geht nichts ohne Sprache: Wie ein Anamnesegespräch abläuft, in welcher Form Befunde verschriftlicht, Protokolle oder Ähnliches verfasst werden, all das ist entscheidend. Ob es auf dieser sprachlichen Ebene von Medizin zu Unterschieden oder gar Diskriminierungen je nach Geschlecht kommt, ist ein Gegenstand der Sprachforschung.
Sind Befunde anders verfasst, je nachdem, ob es sich bei den Patienten um Männer oder Frauen handelt? Zu dieser Frage forscht die aus Südtirol stammende Sprachwissenschaftlerin Karoline Irschara im Rahmen eines Projektes an der Universität Innsbruck. Analysiert werden dafür nicht weniger als 5 Millionen radiologische Befunde der Uniklinik. Die Gesellschaft für deutsche Sprache, die Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und die Landesbibliothek Teßmann haben Karoline Irschara zu einem Vortrag nach Bozen eingeladen. Sie wird dabei bisherige Ergebnisse der Studie vorstellen. Darüber hinaus wird sie allgemein berichten, was die Forschung über die Zusammenhänge zwischen Sprache, Geschlecht und Medizin herausgefunden hat.
Der Vortrag „Sind Frauen anders krank? Über Sprache, Frauen und Medizin“ findet am Donnerstag, 10. März um 20 Uhr in der Landesbibliothek Dr. F. Teßmann in Bozen statt. Anmeldung erforderlich: Online über: www.tessmann.it, per Mail an: sprache@kulturinstitut.org oder telefonisch: 0471-313820.