Novemberausgabe am Puls der Zeit

Solidarität für zebra-Verkäufer im Lockdown

Donnerstag, 12. November 2020 | 11:00 Uhr

Bozen – Bis zum Lockdown am Samstag, 14. November, sind die Verkäuferinnen und Verkäufer der Straßenzeitung zebra. noch auf Südtriols Straßen zu finden: Dann sind sie wieder auf die Unterstützung aller Südtiroler*innen angewiesen. Mit dem Winter vor der Tür möchte die Redaktion auf die prekäre Situation der Menschen hinweisen, die durch den Verkaufsstopp ihre einzige Einkommensmöglichkeit verlieren und auf Möglichkeiten, das Sozialprojekt von zu Hause aus zu unterstützen.

Nachdem bereits im Frühjahr drei Ausgaben der Südtiroler Straßenzeitung zebra. eingestampft oder nicht verkauft werden konnten, läuten bei der Herausgeberin OEW-Organisation für Eine solidarische Welt in Brixen derzeit die Alarmglocken. Sie versucht die über 60 Verkäufer*innen angesichts des neuen Lockdowns mit aller Kraft vor dem Einkommensausfall zu schützen. Seit Anfang November gelten beim Verkauf die strengsten Sicherheitsmaßnahmen. Ausgerüstet mit Desinfektionsmittel und Masken waren die Verkäuferinnen und Verkäufer maßgeblich nur noch in jenen Bezirken unterwegs, in denen ein verantwortungsvoller Verkauf im Freien möglich war. Der Verkaufsstopp der erst Anfang der Woche neu erschienenen Novemberausgabe, trifft das Sozialprojekt trotz Vorahnung hart. Die Unsicherheit unter Verkäuferinnen und Verkäufern, die nun auf ihr selbsterwirtschaftetes Einkommen verzichten müssen, ist groß. „Wir stehen in engem Kontakt mit allen Beteiligten, aber die Situation ist kritisch“, sagt OEW-Geschäftsführer Matthäus Kircher. Die Angst darüber, bald ohne genügend finanzielle Mittel für Miete und Lebensmittel zuhause festzusitzen, sei bei vielen der Betroffenen groß. Gar einige zebra.Verkäufer hatten Anfang des Jahres einen Job gefunden und ihn aufgrund Corona wieder verloren. Sie verkaufen jetzt wieder die Straßenzeitung. Da zebra. als Sozialprojekt aber keine regulären Arbeitsverträge abschließen kann und eigentlich nur als Übergangslösung gedacht ist, stehen viele in Zeiten des Ausfalls mit leeren Händen da.

Spenden oder zebra. online bestellen

Um den abrupten Einkommenseinfall zu vermeiden, ruft die OEW deshalb ein zweites Mal in diesem Jahr treue zebra.Käuferinnen und Käufer zur Unterstützung des Projekts auf: Durch eine Zuwendung auf das zebra-Notfallskonto der OEW von mindestens zehn Euro erhalten Spenderinnen und Spender, die ihre Adresse plus „zebra“ im Spendenbetreff angeben, die aktuelle Novemberausgabe per Post zugestellt. Jeder Euro fließt in das Unterstützungsprogramm für die Verkäuferinnen und Verkäufer. Die Iban des Kontos lautet IT 68 S 08307 58221 000300004707.

Sozialarbeiterin Patrizia Insam, die die Menschen im Projekt betreut und um die Schwierigkeiten weiß, betont: „Wir konnten mit den Spenden im Frühling 51 der Verkäuferinnen und Verkäufer drei Monate lang zumindest grundlegend mit einem minimalen Einkommen überbrücken.“ Das sei keine totale Entschädigung gewesen, für die meisten Menschen im Projekt dennoch die einzige und willkommene Unterstützung. Auf einen Erfolg der zweiten Solidaritätskampagne hofft sie nun auch in Hinblick auf die erhöhten Lebenserhaltungskosten aller Betroffener in der Winterzeit.

Weitere Informationen zur Spendenaktion oder zu zebra. gibt es hier: www.oew.org/zebra, zebra@oew.org, 0472 208204

Novemberausgabe am Puls der Zeit

Aktueller denn je geht es in der neuen Zeitungsausgabe um die Frage, was wir angesichts von Krise und Fehlinformationen noch glauben können. Mal kritisch, mal unterhaltsam hat sich zebra. auf den schmalen Grat zwischen Fakt und Fake begeben, hat Journalisten und Journalistinnen zur Radikalisierung von Meinungen und Faktenchecks im Netz befragt, hat sich bei der Ratschingser Software-Entwicklerin Patrizia Gufler erkundet, warum derzeit vor allem Frauen in der Programmentwicklung gesucht werden und beim österreichischen Mediencoach Alen Velagic, warum auch hinter einer Verschwörungserzählung eine Verschwörung stecken kann. Tipps und Tricks von Experten sollen helfen, sich vor digitalen Viren und robotergenerierten Fehlinformationen zu schützen. Ein Thema, das in Zeiten des „Zuhause-Bleibens“ aktueller ist denn je.

Von: mk

Bezirk: Bozen