Eine Woche Spaß und Lernen im Jungscharhaus in Nobls

Sommercamp für Jugendliche mit Diabetes Typ 1

Dienstag, 06. August 2019 | 17:10 Uhr

Jenesien – „Gemeinsam lachen und weinen, Höhen und Tiefen des Lebens zu teilen, das stellt die Energie dieses Camps dar“, so Dr. Martina Kosta, Psychologin im Dienst für Psychologie im Krankenhaus Bozen, die nun schon zum dritten Mal beim Diabetes Sommercamp mit dabei war. Neben Kosta werden die 15 Südtiroler Jugendlichen zwischen elf und 15 Jahren, welche mit Diabetes Typ 1 diagnostiziert sind, von einem insgesamt 15-köpfigen, kompetenten Team aus Ärztinnen, Krankenpflegerinnen, Ernährungstherapeutinnen und Köche rund um die Uhr betreut.

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung der Bauchspeicheldrüse. Im Gegensatz zu Diabetes Typ 2, dem sogenannten Altersdiabetes, muss dem Körper von Beginn an Insulin von außen zugeführt werden. „Da der Blutzucker nicht nur am Tag, sondern auch nachts mehrmals kontrolliert werden muss, ist es von extremer Wichtigkeit, dass das Betreuungsteam so groß ist“, erklärt Irene Egger vom Jugenddienst Bozen. Was die Eltern von Diabetikerkindern normalerweise Nacht für Nacht zu Hause machen, übernehmen hier die pädiatrischen Fachkräfte.

Selbstständigkeit fördern und Selbstbewusstsein stärken

Gelernt wird im Camp viel: Kohlenhydrate und Broteinheiten schätzen, wie viel Kohlenhydrate bei Unterzucker nötig sind, wie viel Insulin bei Überzucker gespritzt werden muss, wie sich Bewegung auf den Blutzucker auswirkt, etc. „Heuer waren die Jugendlichen größtenteils schon sehr selbstständig, trotzdem tauchen immer wieder Fragen auf“, so Dr. Petra Reinstadler und Dr. Ylenia Girtler, die verantwortlichen Kinderärztinnen beim Sommercamp. „Es ist sehr wichtig, die Selbstständigkeit der Jugendlichen zu fördern – und gemeinsam unter Gleichaltrigen geht das natürlich viel leichter.“

Neben dem Lernen soll das Freizeitprogramm aber auch nicht zu kurz kommen. Um dieses haben sich Franziska Seifert und Leonardo Bellinato gekümmert. Sie sorgten dafür, dass sich jeder wohlfühlt und sich in den wenigen Tagen eine Gruppengemeinschaft bildete. „Kommt alle mit, es macht viel Spaß und du kennst später viele Leute, die das selbe haben wie du!“, so der begeisterte Appell von Teilnehmerin Sophie S. Genau dies ist ein Ziel des Camps: sich nicht alleine mit der chronischen Krankheit fühlen.

Das Diabetes Sommercamp ist ein Projekt von Diabetes Union und dem Jugenddienst Bozen, in enger Zusammenarbeit mit dem diabetologischen pädiatrischen Team des Krankenhauses Bozen. Gefördert wird es vom Amt für Krankenhäuser. Ein Dank geht an die Katholische Jungschar Südtirols für das wundervolle Haus in Nobls. Weitere Informationen zum Diabetes Sommercamp gibt es unter: info@diabetes.bz.it oder info@jd.bz.it

Von: mk

Bezirk: Bozen, Salten/Schlern