Von: mk
Brixnen – Die katholische Erwachsenenbildung entwickelt sich stetig weiter. Wie innovative Bildungsformate aussehen können und was dabei zu bedenken ist, darüber wurde bei der Sommertagung der Katholischen Bildungswerke diskutiert, welche heuer erstmals in der Diözese Bozen-Brixen abgehalten wurde. Vom 24. bis 26. Juni 2019 in Neustift wurde das Thema „Innovation“ nicht nur auf fachlichen Ebene beleuchtet, sondern auch praktisch er-probt.
„Innovative Bildungsformate – weiter erfahren – weiter denken – weiter bilden“, so lautete der Titel der diesjährigen Sommertagung, zu der rund zwanzig hauptberufliche Mitarbeitende der Katholischen Bildungswerke aus den österreichischen Diözesen und der Diözese Bozen-Brixen zusammengekommen sind. Die Tagung fand heuer im Bildungshaus Kloster Neustift statt. „Das veranstaltende Bildungswerk und damit verbunden die Organisation der Tagung wechseln jährlich. Seit einigen Jahren genießen wir Südtiroler Gaststatus bei unseren österreichischen Kolleginnen und Kollegen. Heuer wurde uns erstmals die Ehre als Gastgeber zuteil“, erklärt Thomas Ebner, Organisationsmitarbeiter im Katholischen Bildungswerk der Diözese Bozen-Brixen.
Das Thema der Tagung versprach neuen Wind: Innovative Bildungsformate – Neues ausprobieren und Bildung ein Stück weit attraktiver machen. Aber wie kann das gelingen? „Grundsätzlich sind zwei große Entwicklungen zu beobachten: Zum einen organisieren sich Interessierte Inhalte und Angebote zunehmend selbst und greifen nicht mehr zwangsläufig auf die bestehenden Bildungsstrukturen zurück. Ab einem bestimmten Punkt wäre aber partnerschaftlicher gemeinsamer Weg ein Gewinn für alle. Zum anderen verschwimmen in Politik und Religiosität immer häufiger die Grenzen zwischen Tatsachen und eigener/eigenwilliger Wahrnehmung. Das emotionale Element will wieder ernster genommen werden. Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, braucht es einen grundsätzlichen Rahmen für Innovation in jedem Betrieb und damit auch in den Bildungseinrichtungen. Die Katholischen Bildungswerke arbeiten sehr vielfältig und unterschiedlich. Es geht auch darum voneinander zu lernen, denn was bei den Einen bereits ein bewährter Ansatz ist, ist für die Anderen eine ganz neue Perspektive“, so Hannes Rechenmacher, Leiter des Südtiroler Bil-dungswerkes. Die Teilnehmenden der Tagung konnten auch unterschiedliche neue Ansätze praktisch miterleben, so z.B. Bildung im Gehen, ein Bildungsüberfall und eine Erlebnisführung. „Gerade praktisches Erleben ist nachhaltig und ermöglicht ganzheitliches Lernen“, unterstreicht Ernst Sandriesser, Bundesgeschäftsführer des „Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich“ in Wien.
Die theoretische Auseinandersetzung mit innovativen Modellen durfte ebenso wenig fehlen und wurde in Workshops vertieft. Neue Schwerpunkte für die Zukunft werden das informelle und selbstorganisierte Lernen sein, aber auch der große Bereich der digitalen Bildung. „Nun gilt es, einiges ‚Altes‘ loszulassen und mutig neue Schritte zu gehen: dies ist die Konklusion der Tagung“, meint Thomas Ebner.