Von: luk
Bozen – Die Stabilisierung der prekär beschäftigten Lehrkräfte sowie die Etablierung einer zunehmend mehrsprachigen Schule seien zentrale Punkte seines Mandats, betont Landesrat Giuliano Vettorato.
Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz der Landesregierungsmitglieder am heutigen Donnerstag ging Giuliano Vettorato in seiner Funktion als Landesrat für italienische Bildung auf jene Projekte ein, die in den vergangenen fünf Jahren umgesetzt wurden. “Seit dem Jahr 2020 haben wir fünf lokale und gesamtstaatliche Wettbewerbe initiiert, 170 Dozentinnen und Dozenten gingen daraus hervor”, führte Vettorato aus. Die Schule sei der Ort, an dem Kinder einen vollständigen sozialen, kulturellen und menschlichen Bildungsprozess durchlaufen. Um dies gut begleiten zu können, brauche es kompetente, motivierte und ausreichend Lehrkräfte: “Es brauchte einen Kurswechsel, um das hohe Qualitätsniveau unserer Schule beibehalten zu können”, hob der Landesrat hervor. Ein Blick zeigt, dass im Zeitraum 2008 bis 2018 die Anzahl der Lehrerinnen und Lehrer unverändert blieb, obwohl die Schülerzahl von 16.000 auf 22.000 stieg.
Bekenntnis zur Mehrsprachigkeit
Landesrat Vettorato ging auch auf den spürbaren Anstieg der Anmeldungen für die Sprachzertifikate ein: “Von 434 Anmeldungen im Schuljahr 2019/20 ist die Anzahl auf 1205 Anmeldungen im Schuljahr 2021/22 angestiegen.” Dies ist eine Steigerung von 117 Prozent. Mehrsprachigkeit sei von vielen Schülerinnen und Schülern als Mehrwert anerkannt worden, auch um sich in der Schul- und Arbeitswelt vollständig entfalten zu können, hob Vettorato hervor. Man habe auch darum mit dem Angebot “Deutsch Profil Schule” eine Neuheit im Bereich der Mehrsprachigkeit umgesetzt: “Wir haben das internationale Lyzeum ins Leben gerufen: Schülerinnen und Schüler, die im Bozner Pascoli-Gymnasium die internationale Sektion erfolgreich absolvieren, wird das Abschlussdiplom auch in Deutschland anerkannt.”
Psychologische Unterstützung und Maßnahmen gegen Cybermobbing
Die psycholoigsche Beratungsstelle der italienischen Bildungsdirektion ist mit 25 Schulpsychologinnen und -psychologen besetzt, um Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler in schwierigen Situationen zu begleiten. Der Bedarf ist steigend: Von 1844 Gesprächen im Schuljahr 2020/21 gab es einen Anstieg auf 3115 Gespräche im Bildungsjahr 2021/22. Damit sind auch die öffentlichen Ausgaben von 145.000 Euro im Schuljahr 2026/17 auf 239.000 Euro im Schuljahr 2022/23 angestiegen. “Zudem haben wir vier spezialisierte Anlaufstellen zur Information, Unterstützung und Beratung für Kinder und Jugendliche mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen eingerichtet”, informiert Giuliano Vettorato. Auch im Bereich des Cybermobbings sei man aktiv geworden: Die neuen Technologien brächten viele Vorteile, bergen jedoch auch große Gefahren und Risiken, besonders für die Jüngsten. “Wir haben darum, in guter Zusammenarbeit mit der Postpolizei, eine Reihe an Projekten gegen das Cybermobbing initiiert”, führte der Landesrat aus.
Die Zukunft ist digital
“Wir haben eine wichtige Arbeit zur Digitalisierung der Schule geleistet”, unterstrich Bildungslandesrat Vettorato bei seiner heutigen Bilanzpressekonferenz. Die Einführung von “MADIene” ermögliche die digitale Verwaltung von Supplenzen, indem Angebot und Nachfrage abgestimmt werden. Durch eine Vereinbarung mit dem Bildungsministerium (MIUR) sei es möglich geworden, dass jeder Schule der italienischen Bildungsdirektion über 15.000 Euro für den Ankauf digitaler Hilfsmittel erhalten habe. “Meine Schule der Zukunft muss die Digitalisierung mit weiteren Investitionen voranbringen, muss die Inklusion garantieren und immer auf dem aktuellsten Stand sein, um unsere Schülerinnen und Schüler gut auf ihre Zukunft vorbereiten zu können”, bekräftigte Vettorato.
Zu den umgesetzten Projekten der italienischen Bildungsdirektion zählen neben der bereits genannten “Deutsch Profil Schule” am Pascoli-Gymnasium auch die Einführung des Wirtschaftsschwerpunktes an der WFO “Cesare Battisti” und der neuen Fachrichtung “Social Media Marketing” an der Oberschule “Claudia De Medici”. Zudem wurde in der Bozner Oberschule “Giovanni Pascoli” und im Schulsprengel “Bolzano 1” ein Musikschwerpunkt eingerichtet, bei der Fokus auf die Ausbildung im musikalischen, choreografischen und theaterorientierten Bereich liegt.