Das EUYO zieht von London weg und stärkt die Partnerschaften mit Bozen und Grafenegg

Starkes Bekenntnis zu Europa

Freitag, 13. Oktober 2017 | 12:17 Uhr

Starkes Bekenntnis zu Europa – das EUYO zieht von London weg , schlägt in Ferrara, Rom und Brüssel seine Zelte auf und stärkt die bestehenden Partnerschaften mit Bozen und Grafenegg.

Bozen – Das European Union Youth Orchestra teilte am Mittwoch mit, dass es auf Einladung des italienischen Kulturministeriums seinen Sitz von London nach Italien verlegen wird. Das 1976 gegründete Jugendorchester, das seit 1982 seine sommerlichen Probenresidenzen in Bozen abhält, zieht damit die Konsequenz aus dem bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Ab 2018 wird das Orchester seinen offiziellen Sitz in Italien nehmen und neben einer Dependance in Brüssel seine Geschäftssitze in Rom und Ferrara eröffnen. Italiens Kulturminister Dario Franceschini hatte dem Orchester den Umzug nach Italien angeboten. „Es macht keinen Sinn, den Sitz des Orchesters außerhalb der EU zu haben“ sagte der Geschäftsführer des EUYO, Marshall Marcus, dem britischen „Guardian“. Man könne keine EU-Fördermittel beantragen, wenn man nicht Mitglied der EU sei. „Die neue Vereinbarung ist ein Signal für eine mutige, fantasievolle und nachhaltige Zukunft für unser Orchester“.

Das Jugendorchester soll künftig eng mit dem Orchester der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt RAI zusammenarbeiten. Im Frühjahr und Sommer sind Residenzen im nach dem Gründer des EUYO benannten Teatro Abbado in Ferrara geplant. Während des ganzen Jahres sollen dort Symphonie- und Kammerkonzerte stattfinden. Die seit 2014 bestehende Partnerschaft mit dem Festival Grafenegg in Niederösterreich soll ebenfalls vertieft werden.

Auch Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi, der das Orchester Anfang der 80er als Verantwortlicher des Bozner Musiksommers erstmals nach Südtirol brachte, zeigt sich mit der jüngsten Entwicklung zufrieden: „Ich nehme die Nachricht aus London, dass eine italienische Stadt Sitz des EUYO wird, mit großer Freude zur Kenntnis. Die Stadt Ferrara hat  Maestro Abbado immer sehr in seinen Projekten unterstützt und Bozen und Ferrara haben in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt, wie wertvoll diese Investition in die Zukunft junger europäischer Talente ist. Bozen als Grenzstadt, in der wiederum die Hoffnung auf eine Welt ohne Grenzen hochgehalten wird, freut sich bereits jetzt auf die neuerliche Residenz und die großartigen Konzertprogramme des EUYO im Sommer 2018“.

Von: luk

Bezirk: Bozen