Von: mk
Meran – Zum Tag des Gedenkens am 27. Jänner veranstaltet die Stadtgemeinde Meran auch dieses Jahr eine Gedenkfeier, um die Erinnerung an die Verfolgung und die Vernichtung des jüdischen Volkes und an die Deportation militärischer und politischer Gefangener in NS-Konzentrationslager wachzuhalten.
Die Feier findet am Sonntag, 27. Jänner um 12.00 Uhr am Ort des Gedenkens in der Zueggstraße statt. Dieser wurde am 27. Jänner 2010 auf dem Areal der ehemaligen Bosin-Kaserne offiziell errichtet. Dort erinnert eine marmorne Gedenktafel, die an der Umzäunungsmauer angebracht wurde, an diesen leidvollen Ort. Bei dieser Gelegenheit wird bei der Gedenktafel aus Marmor ein Kranz niedergelegt, der an diese traurigen Ereignisse erinnern soll. An der Feier nehmen Bürgermeister Paul Rösch und Vizebürgermeister Andrea Rossi teil.
Während des zweiten Weltkrieges wurde die damalige Kaserne der Grenzwache in ein Konzentrationslager umgewandelt. Diese Außenstelle des Bozner KZs – anfangs in der nahe gelegenen Rossi-Kaserne eingerichtet – war vom Oktober 1944 bis April 1945 in Betrieb. Politik, Krieg und Rassismus waren die Gründe für die Gefangennahme von Frauen und Männern aus verschiedenen Sprach- und Religionsgemeinschaften, die hier Zwangsarbeiten verrichten mussten. Um Weihnachten 1944 gelang es zwei jungen Frauen, über die Umzäunungsmauer zu klettern und aus dem Lager zu fliehen. Dank der Hilfe einiger Meraner Bürger konnten sie sich in Sicherheit bringen.
Zum Tag des Gedenkens hat die Stadtverwaltung auch Stadtführungen, Autorenbegegnungen, Theateraufführungen, Filmvorführungen, Vorträge und Ausstellungen bei freiem Eintritt organisiert.