Neues Enthüllungsbuch von Günther Rauch

Tagebuch eines KZ-Wachsoldaten und gescheiteres Attentat auf Mussolini in Südtirol

Montag, 02. September 2019 | 16:08 Uhr

Blumau – Am kommenden Samstag wird Kulturhaus von Blumau nach der von den Schützen und den Heimatverbänden für 18.00 Uhr vor dem KZ-Gedenkstein anberaumten Gedenk- und Mahnwache ein neues Buch des Heimatforschers Günther Rauch mit dem Titel „Tagebuch eines Wachsoldaten“ präsentiert.

Das Buch wird vom „Verein Südtiroler Geschichte“ herausgegeben. Das neue Enthüllungsbuch ist als Fortsetzung und Ergänzung des voriges Jahr herausgegeben Buches „Italiens vergessenes Konzentrationslager ‚Campo d‘Isarco‘ bei Bozen (1941-1943) zu verstehen, so Roland Lang, der Obmann des Vereins Südtiroler Geschichte und Sprecher des Blumauer Gedenkkomitees.

Die Nachricht vom Bestand eines italienischen Konzentrationslagers in Blumau in Südtirol hat im Spätsommer 2018 weit über Südtirol hinaus große Aufmerksamkeit erfahren. Das streng geheim gehaltene KZ „Campo di concentramento Prato d’Isarco” wurde im Auftrag des italienischen Ministerpräsidenten Benito Mussolini vom Unterstaatssekretär und späteren Kriegsminsiter Guido Buffarini-Guidi in Zusammenarbeit mit dem Bozner Präfekten Agostino Podestà und dem Kommando des Bozner Armeekorps errichtet. Von 1941 bis 1943 waren Tausende von Menschen in diesem Lager interniert, welches die Faschisten auf dem 12 Hektar großen Gelände der ehemaligen Brauerei Blumau angelegt hatten. Regimgegegner und Freiheitskämpfer aus den Balkanstaaten wurden ebenso gefangen gehalten wie Kriegsgefangene der alliierten Staaten und der Sowjetunion.

Buch nach der Gedenk- und Mahnwache der Schützen und Heimatverbände am Samstag in Blumau erhältlich

Zum ersten Mal werden nunmehr die Tagebuchaufzeichnungen eines Trentiner Bauernsohnes veröffentlicht, der als Wachsoldat ein Jahr lang im „KZ Campo d’Isarco“ tätig war und die Kriegsverbrechen auf dem Balkan miterlebt und aufgezeichnet hat.

Der Buchautor Günther Rauch, einer der besten Kenner der schwarzen und braunen Jahre in Südtirol, gibt nicht nur einen Einblick in das Leben eines Soldaten, sondern zeigt einige verdrängte Kapitel der faschistischen Diktatur und des damaligen Zeitgeschehens auf – darunter auch ein gescheiteres Attentat eines Überetscher Bäckers auf Mussolini in Südtirol.

Von: mk

Bezirk: Salten/Schlern