Von: mk
Bozen – Die deutschsprachig-produzierenden Theater in Südtirol sind bis Ende Februar geschlossen. Stadttheater Bruneck, Dekadenz Brixen, Carambolage Bozen, Theater in der Altstadt Meran und Vereinigte Bühnen Bozen machen sich bereit für die Öffnung im Frühjahr.
Die Theatersaison 2020/21 begann in Südtirol mit einer Reihe qualitätsvoller Premieren. Die Theater in Meran, Bozen, Brixen und Bruneck beweisen hohen gesellschaftspolitischen Anspruch und ästhetisches Feingefühl. Die Sorge, das Publikum würde sich nach der langen Theaterpause im Herbst nicht ins Theater zurücktrauen, erwies sich als unberechtigt. Entspannte Theaterabende garantierten die aufwändigen Sicherheitskonzepte der Theater. Durch Abstands- bzw. Maskenregelungen, Lüftungs- und Desinfektionssysteme und Erhebung der Daten der Besuchenden war das Infektionsrisiko auf ein Minimum reduziert. Mit wieder ansteigender Ansteckungsrate mussten die Theater erneut schließen und die Saison endetet nach knapp zwei Monaten Spielbetrieb.
Hinter den Kulissen wird weitergearbeitet und geprobt, und die Theater rüsten sich für die unterschiedlichen Öffnungsszenarien. Für ihr Publikum sorgen sie weiter mit kreativen Ersatzprogrammen: Vom Livestream aus dem Keller über die Improshow auf Zoom, dem digitalen Weihnachtspunsch bis hin zur Lesung vom Balkon aus oder auf dem Kronplatz, reichen die Initiativen. Die Theater reagieren mit Kreativität und Flexibilität auf die Schließung.
Im Zuge der neuen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens und aus einem gesamtgesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein heraus haben die Theater gemeinsam entschieden, bis Ende Februar ihre Häuser geschlossen zu lassen. Die Entscheidung fiel in Absprache mit den politischen Verantwortlichen. „Die Vorbereitung einer Theaterpremiere bedarf in einem produzierenden Theaterbetrieb mehrerer Wochen Vorlaufzeit. Wir müssen unsere Ensembles und Teams zusammentrommeln, die Inszenierungen wieder aufnehmen oder neu entwickeln, die Bühne und Technik einrichten und unsere Kommunikation ankurbeln. Die Schließung bis Ende Februar gibt uns den nötigen Planungsvorlauf“, sagt Johanna Porcheddu, Intendantin des Theater in der Altstadt in Meran.
Eine Reihe von Stücken haben die Theater bereits geprobt und sind in Planung. Das Stadttheater Bruneck wartet auf die Premiere von „Aurelio“, einem Monolog mit Peter Mitterrutzner, verfasst von Barbara Plagg. Brixen probt für „Slowgirl“ mit Marlies Untersteiner, verfasst vom Regisseur Nicola Bremer. Die Carambolage hält „Name: Sophie Scholl“ mit Katharina Gschnell in der Inszenierung von Stefanie Nagler in der Warteschleife, die VBB „GOTT“ von Ferdinand von Schirach und das Theater in der Altstadt Meran „Richard III“ in der Inszenierung von Torsten Schilling.
Auf den Webseiten und den Social-Media-Kanälen der Theater wird das Publikum über alle Neuigkeiten regelmäßig informiert. Bis Ende Februar müssen sich Theaterfans also noch mindestens gedulden. Gemeinsam hoffen alle Profitheater Südtirols, dem Publikum bald wieder unterhaltsame, abwechslungsreiche und aufgrund strenger Schutzkonzepte auch sichere Theatermomente schenken zu können.