Von: bba
Bozen – Der breite Begriff der „Care”, des Sorgens und der Pflege, steht kurz vor dem Ausklang eines herausfordernden Jahres im Mittelpunkt der By Design of by Disaster Conference 2020, der Konferenz des Masterstudiengangs für Eco-Social Design der unibz. Von 17. bis 19. Dezember 2020 erwartet alle am Wandel Interessierten eine Online-Konferenz mit multidisziplinären Inputs zur Frage, welchen Beitrag ein aktives Sorgen um sich und andere, um unsere Umwelt und unser Ökosystem, zur Bewältigung der aktuellen Krisen liefern kann. Neben Vorträgen und Diskussionen sind an den beiden Konferenztagen auch Workshops und Sessions für alle Sinne geplant. Wer selbst etwas beitragen möchte, kann noch bis zum 7. Dezember Vorschläge einreichen.
Transformation erfordert Hartnäckigkeit: Das zeigt sich in diesem von der Pandemie bestimmten Jahr 2020 schon bei der Organisation der alljährlichen By Design or by Disaster Conference. Bereits zwei Mal hatte das Organisationsteam des Masterstudiengangs für Eco-Social Design eine zumindest teilweise Präsenzkonferenz auf die Beine gestellt. Zwei Mal musste sie kurzfristig wegen strengerer Sicherheitsauflagen infolge steigender Covid-Infektionen abgesagt werden. Kein Grund für Studiengangsleiter Kris Krois und sein Team, nicht kurz vor Jahresende einen dritten Anlauf zu nehmen – der diesmal vorbeugend ausschließlich online geplant wird. „Care beyond crises“, lautet der große gemeinsame Nenner, unter dem Experten, Studierende und alle an sozial-ökologischer Transformation Interessierte ab 17. Dezember 2020 zwei Tage lang Wissen, Erfahrungen aus der Praxis und Meinungen austauschen werden. „Nachdem wir alle schon ein wenig müde von Online-Konferenzen sind, wollen wir nicht nur verkopft arbeiten, sondern wir planen Sessions für alle Sinne, mit Musik, Theater, Yoga und vielem mehr“, verspricht Kris Krois.
Das Titelthema lehnt sich an eine Definition von Bernice Fisher & Joan C. Tronto an, für die der Begriff „Caring“ all das beinhaltet, „was wir tun, um unsere ‚Welt‘ zu erhalten, fortzuführen und zu reparieren, damit wir so gut wie möglich in ihr leben können.“ In diesem Sinne soll auch auf der Konferenz das Sorgen mit unterschiedlichsten Zugängen in den Fokus und in Relation zur aktuellen Krise gesetzt werden. Als Keynote Speaker konnten dafür unter anderem Niels Hendriks (Dementia lab), Amy Franceschini (Future Farmers), Bianca Elzenbaumer (Alpine Community Economies Lab / Brave New Alps), Andrea Vetter (Konzeptwerk Neue Ökonomie) und Andreas Unteidig (MA Transformationsdesign) gewonnen werden.
Nach den positiven Netzwerk-Erfahrungen im Rahmen der ersten Beyond Crisis Conference während des Lockdown im April wird das Programm aber nicht nur von den Organisatoren alleine zusammengestellt. Noch innerhalb 7. Dezember 2020 können unter diesem Link Vorschläge für eigene Beiträge in Form von sieben-minütigen Vorträgen und Präsentationen, kollaborativen Workshops (1,5 bis zwei Stunden) und Sessions mit Aktivitäten für alle Sinne (Musik, Performance, Körperarbeit, et cetera) eingereicht werden. Auch wer selbst keinen aktiven Beitrag leisten möchte, kann im Zuge der Anmeldung Ideen, Wünsche und Vorstellungen an die Konferenz einbringen. Auf Basis all dieser Inputs werden dann unterschiedliche Angebote aus kurzen Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Sessions für alle Sinne zu Aspekten des Füreinander und für die Welt Sorgens in Bereichen wie gegenseitige Solidarität und finanzielle Unterstützung, Transformation, Ernährungs- und Landwirtschaftspraktiken oder Klimagerechtigkeit organisiert.
“’Care’ erfordert, dass man vom Standpunkt derjenigen ausgeht, die Pflege oder Aufmerksamkeit benötigen.” – Joan Tronto
Mehr Infos und Links zur Anmeldung finden sich auf dem Blog des Masterstudiengangs für Eco-Social Design: https://designdisaster.unibz. it/