58 Abschlussarbeiten der Fakultät für Design und Künste

What’s the point: DIPLORAMA 2018 gibt Einblick in die Arbeit junger Designer

Mittwoch, 19. September 2018 | 11:46 Uhr

Von: mk

Bozen – Von innovativen technischen Produkten zu künstlerischen Performances, von der Aufarbeitung von Familiengeschichten bis hin zu sozialpolitischen Reflexionen und nachhaltigen Wirtschaftsansätzen: Wer sich einen Überblick über die Vielfalt an Themen und Techniken verschaffen will, mit denen an der Fakultät für Design und Künste gearbeitet wird, ist bei der DIPLORAMA 2018 richtig. 58 Studierende schließen am Freitag, den 21. September 2018, mit der Diplomverleihung ihr Studium ab. Wie bereits in den vergangenen Jahren werden bei dieser Gelegenheit bis Samstag ihre Diplomarbeiten in einer begleitenden Ausstellung gezeigt, die einen intensiven Einblick in die Arbeit junger Designerinnen und Designer gibt.

„What’s the point? Questions you would like to be asked“, lautet der diesjährige Titel. Der führt auch durch einen Katalog, den die Studierenden in diesem Jahr zum zweitem Mal über ihre Arbeiten erstellt haben und durch Gespräche mit ihren Lehrenden sowie Reflexionen bereichert haben. Eine Premiere findet heuer mit den ersten Absolventen des Masters für Ökosoziales Design statt. Der forschungsintensive Zuschnitt ihrer zwölf Abschlussarbeiten wird bei der Ausstellung auch durch deren Darstellung sichtbar gemacht. Im Gegensatz zu anderen Jahren wird an diesem Wochenende nicht nur eine Auswahl, sondern die ganze Bandbreite der insgesamt 58 Abschlussarbeiten gezeigt.

Darunter finden sich klassische Objekte des Produktdesigns wie ein Stuhl, ein Blutdruckmesser oder innovative Kopfhörer des Absolventen Max Rohregger, die durch die Reduzierung ihrer Komponenten und deren Zusammensetzung durch den Konsumenten selbst trotz hoher Qualität zu einem niedrigen Preis angeboten werden können. Weniger technisch sind die vielen Arbeiten, die sich in diesem Jahr mit dem Themenkomplex Identität und Familiengeschichten auseinandersetzen. Wie beispielsweise die Arbeit „Mein lieber Bruder Hermann“, in der Alice Brambilla eine komplexe Geschichte von elf Brüdern ihrer Familie aufarbeitet, die lange nichts voneinander wussten. Über den Dialog zwischen analoger und digitaler Welt erzählt Audrey Solomon in ihrer Arbeit „You were here“, einer Collage aus Google-Maps-Bildern im Cache ihres Computers.  Einen neuen Blick auf aktuelle oder vieldiskutierte Südtiroler Themen ermöglichen Simone Melis mit einer Arbeit zum Thema Denkmäler oder Lara Tonon, die ihre Kindheitserfahrungen mit Jagd und getöteten Tieren in eine spektakuläre Installation umgesetzt hat – eine der vielen performativen Arbeiten in diesem Jahr.

Konkrete Vorschläge für ein nachhaltigeres Wirtschaften liefert unter anderem die Abgängerin des Masters für Ökosoziales Design Theresa Bader, die neue Produkte aus der als minderwertig geltenden Wolle heimischer Schafe entwickelt hat, die bereits von derSozialgenossenschaft Bergauf im Ultental produziert werden. Maria Girofletti hat mit ihrem Projekt „Tinctus Vini“ wiederum eine Verwertung für ein Nebenprodukt der Weinerzeugung gefunden – mit Experimenten zur Nutzung der färbenden Pigmenteigenschaften von Weintrestern für die Malerei oder das natürliche Färben von Wolle und Holz. „Gestalterinnen und Gestalter versuchen Unbekanntes Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt der Dekan der Fakultät für Design und Künste Stephan Schmidt-Wulffen. „ Sie zielen in allem was sie tun, auf das Ermöglichen.“

DIPLORAMA 2018

20.9.-22.9.2018

Eröffnung: Donnerstag, 20.9.2018, 18 Uhr auf den Gängen C.0 und C.1.

Bezirk: Bozen