Die Frauen im KVW zum Internationalen Tag der Frau am 8. März

„Wir sind alle gleich-wertig“

Dienstag, 07. März 2023 | 15:51 Uhr

Bozen – Der Tag der Frauen ist entstanden, um Gleichberechtigung, Wahlrecht und Emanzipation der Frauen voranzutreiben. Auch nach über 100 Jahren braucht es diesen Tag der Frau immer noch, um auf Ungleichheiten aufmerksam zu machen und dadurch die Frauen zu stärken. Davon sind die Frauen im KVW überzeugt.

„Fakt ist, dass es bisher, und höchstwahrscheinlich auch in Zukunft, sozial-politisch nicht möglich ist, den Frauen weder finanziell noch rentenmäßig für die wertvolle Care-Zeit Anerkennung in Form von finanzieller Wertschätzung entgegenzubringen. Das ist einfach nur traurig“, sagt Heidrun Goller, Vorsitzende der KVW Frauen, „und andererseits paradox, weil wir alle wissen, dass ohne unserem fürsorglichen Zutun und Einsatz, Institutionen und Einrichtungen wie das sanitäre, das fürsorglich-soziale, das Renten- und das bildungsrelevante, erzieherische System komplett zusammenbrechen würden; vom grundlegenden Familiensystem ganz zu schweigen. Ohne den aufopferungsvollen Einsatz der Frauen würden auch die Pfarrgemeinden nicht mehr funktionieren, dem landwirtschaftlichen bzw. handelswirtschaftlichen und gastgewerblichen System würde das stützende Rückgrat fehlen. „

Goller Fazit lautet: Ohne Frauen würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Frauen würden einen Großteil der unbezahlten Care Arbeit übernehmen und sich um die ganz Kleinen und die ältere Generation kümmern. Überzeugt durch Kompetenz im Berufsleben, würden unzählige Stunden im Ehrenamt leisten und versuchen, alles möglichst gut unter einen Hut zu bringen.

„Eines ist ganz sicher, Frau sein heute ist kompliziert. Bei der Flut an Möglichkeiten, die sich auftun, ergeben sich große Chancen, andererseits steigt auch der Druck für viele, sowohl in Beruf, Familie, Haushalt, Freizeit. Die Gleichbehandlung von Mann und Frau mag zwar in der italienischen Verfassung verankert sein, aber wie wir wissen ist Papier sehr geduldig“, so die KVW Frauen. Neben der gesetzlich verankerten brauche es parallel eine tatsächliche Gleichbehandlung, eine gelebte Gleichwertigkeit. Gleichwertigkeit entstehe in der heutigen Welt nur mit Zugang zu gleichen Chancen, gleicher sozialer Anerkennung, gleichen Löhnen und einer Aussicht auf gleichwertigen Renten, so die Vorsitzende der KVW Frauen Heidrun Goller. „Viele Frauen müssen derzeit, und das auch in Zukunft, mit einer Mindestrente von 500 Euro über die Runden kommen. Das Armutszeugnis ist hier aber nicht den Frauen, sondern den gesetzlichen, politischen Bedingungen zuzuschreiben!“

Frauen würden allzu oft in eine Ecke gedrängt. Schwierig sei dabei auch das Bild der Frau in den Medien. Die KVW Frauen beteiligen sich auch bei der Online Kampagne FRAUEN.LEBEN.STÄRKEN von sechs Südtiroler Organisationen, die in den nächsten Wochen zwölf Impulse zu einer positiven Lebensgestaltung geben.

Von: mk

Bezirk: Bozen