Von: luk
Bozen – Landeshauptmann Arno Kompatscher wird sich im Lauf dieser Woche den rund 450 Jugendlichen aus der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino anschließen, die heute vom Brenner aus Richtung Krakau starten. Gemeinsam mit weiteren 2000 Schülerinnen und Schülern aus ganz Italien nehmen sie am von der Vereinigung Deina organisierten Projekt Promemoria Auschwitz teil.
Die rund 200 Jugendlichen aus Südtirol machen sich heute Nachmittag mit dem Zug der Erinnerung auf die lange Reise, die sie am Mittwochvormittag nach Krakau bringt. In und unweit dieser Stadt im Süden Polens liegen die vielleicht bekanntesten und symbolträchtigsten Orte des Holocaust.
Kompatscher: “Lernen, dass unser Tun immer Folgen hat”
Landeshauptmann Kompatscher wird die Schülerinnen und Schuler am Donnerstagnachmittag erreichen. Dann werden die Jugendlichen bereits die Fabrik von Oskar Schindler besucht haben. Der deutsche Unternehmer hatte rund 1000 Juden angestellt und so vor dem Tode bewahrt. Der bewegendste Augenblick des Aufenthalts von Arno Kompatscher und den Jugendlichen aus Tirol, Südtirol und Trentino wird mit Sicherheit der Besuch im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau sein. Für Kompatscher, ist es selbst der erste Aufenthalt in Auschwitz. Der Landeshauptmann ist überzeugt: „Der Einblick in die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts ermöglicht den Jugendlichen, zu begreifen, dass menschliches Handeln immer Folgen hat. Sie lernen, sich eine Meinung zu bilden, Gut von Schlecht zu unterscheiden und sich mit Einsatz und Leidenschaft in die Wertedebatte einzubringen.“
Südtiroler Jugendliche starten heute
Noch vor dem Start in Bozen haben die Landesräte für deutsche und italienische Schule, Philipp Achammer und Giuliano Vettorato die Südtiroler Jugendlichen heute Nachmittag in Bozen verabschiedet. Achammer bereitete die Jugendlichen mit folgenden Worten vor: „Es ist ein beklemmendes Gefühl, in Ausschwitz zu stehen – dort wo sich die Abgründe des menschlichen Seins gezeigt haben.“ Der Landesrat appelliert an die Jugend: „Seid stets Teil des demokratischen Gewissens, das sich gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus stellt!“
Auch für Vettorato ist Promemoria Auschwitz eine „Reise wider das Vergessen, denn eine unermessliche Tragödie wie jene der Shoah darf sich niemals wiederholen.“ Für die jungen Generationen sei es „keine einfache Reise, sondern ein wichtiger Reifeprozess. Es liegt an ihnen, die Erinnerung zu bewahren. Denn die Vergangenheit aufzugeben heißt, die Zukunft aufzugeben.“