Von: luk
Bozen – Bergsteigerlegende Reinhold Messner sorgt sich um den Fortbestand seiner Museen. Im Interview mit der DerStandard.at spricht der 75-Jährige über die Coronakrise, den Tourismus und den Alpinismus.
Derzeit lebe er in seiner Wohnung in München. Als die Corona-Maßnahmen verschärft wurden, befand er sich auf einer Vortragstour. Seine Freundin ist Luxemburgerin, sie hätte nicht mehr durch Österreich reisen können, deshalb blieb das Paar in München.
Messner sorgt sich nicht nur um die Zukunft der Europäischen Union, sondern auch um den Fortbestand seiner sechs Museen.
Er sei sich nicht sicher, ob die Museen diese Krise überleben wird. „Wir haben nach wie vor fast alle Kosten, aber gar keine Einnahmen. Das halten wir ein paar Monate aus, aber nicht länger. Im Gegensatz zu vielen anderen Museen erhalten wir keine öffentlichen Förderungen.“
Der 75 verteidigt sein Projekt. Natürlich hätten auch die Museen mit Tourismus zu tun. Es gebe da aber keine Massenevents. „Da herrscht Ruhe, und die Leute gehen einzeln oder in kleinen Gruppen durch. Mein Ziel war es, den Alpinismus kulturell zu unterfüttern. Der Alpinismus war für mich immer in erster Linie eine kulturelle Geschichte und keine sportliche.“
Zur Coronakrise meint die Bergsteigerlegende: Es sei kein Zufall, dass das Virus von Ischgl in Tirol aus in weite Teile Europas getragen wurde. Skeptisch zeigt sich Reinhold Messner darüber, ob die Menschheit aus der Krise lernen wird.