Soziale Isolation und psychische Folgen

Impfgegner schaden ihren Kindern

Mittwoch, 19. Januar 2022 | 21:11 Uhr

Bozen – Jugendliche trifft es genauso wie den Rest der Gesellschaft. Aufgrund alarmierender Infektionszahlen heißt es nun Kontakte runterfahren. Das gefällt Südtirols Katholischer Jugend gar nicht, denn sie warnt vor psychischen Folgen der Kontaktreduktion bei ungeimpften Jugendlichen, die für die Sturheit ihrer Eltern – was das Nicht-Impfen anbelangt – nichts können.

„Es geht schon wieder auf Kosten der Jugendlichen. Die Enttäuschung innerhalb der Landesleitung von Südtirols Katholischer Jugend ist in den letzten Tagen größer geworden. Leider wurden die Jugendlichen auch in
der aktuellen Verordnung wieder nicht entsprechend berücksichtigt. Die Folgen dieser Zeit sind nicht absehbar. Die psychischen Folgen dieser kontaktarmen Zeit sind noch nicht abschätzbar. Eines ist sicher: Jugendliche werden weiterhin von vielen Dingen ausgeschlossen bzw. zu wenig oder gar nicht berücksichtigt. Jugendliche haben sehr wenig eigene Entscheidungskompetenz, sie werden nicht gehört. Viele Regelungen, die erlassen werden, um das Coronavirus einzudämmen, destabilisieren junge Menschen in vielerlei Hinsicht“, meint Simon Klotzner, Landesleiter von Südtirols Katholischer Jugend.

“Jugendliche, die nicht geimpft sind, dürfen an Gruppenstunden nicht mehr teilnehmen und keine Jugendtreffs mehr besuchen. Dabei können sie selbst gar nicht über die Impfung entscheiden. Von den politischen Maßnahmen, die bisher gesetzt wurden, wurde die psychische Gesundheit von Jugendlichen unter den Teppich gekehrt. Es wurde nie gefragt: Wie wirkt sich das auf junge Menschen aus. Uns zeigt das, dass Jugendliche einfach nicht wahrgenommen werden und ihnen die Stimme fehlt!”, sagt ein enttäuschter Simon Klotzner. Sichtbar wird, wie Eltern ihre eigenen Kinder mit der Entscheidung einer Nicht-Impfung ins soziale Aus befördern.

“Der Faktor Zeit spielt für Jugendliche eine riesige Rolle, weil gewisse Dinge dieses Lebensabschnittes nicht mehr nachholbar sind. „Den Jugendlichen fehlen mittlerweile Jahre voller wertvoller Begegnungen und Erfahrungen. Die Folgen sind ja schon spürbar – die Zahlen der Jugendlichen mit Auffälligkeiten nehmen zu, aber was das alles konkret für die Zukunft heißt, wissen wir noch nicht. Jugendliche sollen durch verschiedene Dienstleistungen und Angebote erreicht werden, um sie zu unterstützen und zu fördern. Gerade jetzt muss das passieren, auch durch niederschwellige Angebote. Jugendräume, Ortsgruppen und Vereine sind Orte, die zur Stabilisierung und Unterstützung beitragen können. Momentan sind solche Treffen für junge, ungeimpfte Menschen nur schwer möglich. Das ist eigentlich nicht tragbar”, meint Katja Engl abschließend.

An dieser Stelle sollten alle Eltern, die aus dubiosen Gründen gegen das Impfen ihrer Kinder sind, darüber nachdenken, was sie damit anrichten.

Von: bba

Bezirk: Bozen