Von: apa
Der Österreichische Kabarettpreis 2025 geht an Berni Wagner für sein Programm “Monster”. Die Jury attestiert dem gebürtigen Oberösterreicher “einen scharfen Blick auf die Ausstülpungen unserer Gesellschaft”, wie in einer Aussendung am Donnerstag mitgeteilt wurde. Den Programmpreis heimst Antonia Stabinger ein, den Förderpreis Der Kuseng. Über einen Sonderpreis darf sich das Kabarett Simpl freuen.
“Enorme Energie, starke Bühnenpräsenz, hohe Wuchteldichte”
Wagner debütierte 2013 mit “Schwammerl”, das aktuelle Programm “Monster” ist das fünfte Solo des 34-Jährigen. “Mit enormer Energie, starker Bühnenpräsenz und hoher Wuchteldichte arbeitet er sich an aktuellen Themen ab”, heißt es in der Jurybegründung für den Hauptpreis: “Wie er mit dem Thema Männlichkeit umgeht, lässt einen schaudern, lachen und gelegentlich den Mund offenstehen.”
In der Kategorie Programmpreis konnte Antonia Stabinger, als Hälfte des Kabarettduos Flüsterzweieck bekannt, mit ihrem ersten Solo “Angenehm” durchsetzen. Eine “scharfsinnige Beobachterin und absurd-witzige Botschafterin gesellschaftskritischer, heikler Themen” bezeichnet die Jury die Preisträgerin, die “sprachlich wie schauspielerisch brillant” die Mittel der Satire wie der Polemik bravourös beherrsche: “In ihrem ersten Bühnensolo agiert sie permanent in einer Art kabarettistischen Kneipp-Kur: ihre Sprache ist mal feinsinnig, mal wuchtig, mal dezent, umschreibend – in Folge direkt und auch hart – zugleich immer am Punkt, pointiert im ureigensten Sinn.”
Newcomer als Altbewährtes
Den Förderpreis räumt heuer Kian Kaiser alias Der Kuseng ab. “Hoamatlond, Hoamatlond” heißt sein erstes Solo. Darin unternehme er “eine Zeitreise zurück in seine oberösterreichische Kindheit – zwischen Landgemeinde, Jugendkultur und iranischem Elternhaus. Er formt daraus eine pointierte Reflexion über gesellschaftliche Normen, Zugehörigkeit, Identität, – und über all das, was uns trotz Unterschieden verbindet”.
Für das altehrwürdige Kabarett Simpl gibt es den Sonderpreis. Damit solle nicht nur das aktuelle Ensemble gewürdigt werden, sondern auch dessen Beitrag zur Pflege und Weiterentwicklung einer lebendigen Kabarettkultur, die in Österreich fest verwurzelt ist”, meint die Jury. Immerhin präge das Simpl seit mehr als einem Jahrhundert die heimische Kulturlandschaft “mit seinem unverwechselbaren Mix aus politischer Satire, treffsicherem Humor und musikalischem Können”.
Verleihung am 24. November
Die Preisverleihung findet am 24. November im Globe Wien statt. Moderiert wird sie von Clemens Maria Schreiner. Noch offen sind die Gewinnerinnen und Gewinner des Fernseh- und Onlinepreises. Für beide Kategorien kann noch eingereicht werden, das Publikumsvoting findet dann von 11. bis 31. August statt.
(S E R V I C E – https://kabarettpreis.at/)
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