Von: APA/dpa
Will und Sylvia gehen gemeinsam durch dick und dünn. Sie fetzen sich, zechen durch die Nacht, helfen sich in Lebenskrisen. Doch ein Liebespaar sind sie nicht: Auch in der zweiten Staffel der Comedyserie “Platonic” (zehn neue Folgen abrufbar beim Streamingdienst Apple TV+) geht”s platonisch zu. 2023 haben wir Seth Rogen als Braumeister Will und Rose Byrne als verheiratete Mom Sylvia kennengelernt. Nun kehrt das chaotische Freundesduo zurück, noch witziger als zuvor.
Beide schlagen sich mit zig Lebensfragen herum: Kann eine Ehe ohne Sex gutgehen? Wagt sich Will ein zweites Mal vor den Traualtar? Traut sich Sylvia den großen Job als Eventplanerin zu? Wie meistert ihr Ehemann Charlie (Luke Macfarlane) seine Midlifekrise, nachdem er sich bei der Quizshow “Jeopardy” blamiert und seinen Job als Anwalt geschmissen hat? Und was passiert, als Will seiner neuen Freundin zuliebe einen Golfschläger in die Hand nimmt?
So fing es an
Ein Rückblick auf die erste Staffel: Will ist frisch geschieden, als nach jahrelanger Funkstille die alte Freundin aus Collegezeiten in seinem Leben auftaucht. Sylvia, Hausfrau mit Mann und drei Kindern, möchte wieder als Anwältin arbeiten.
Beim Craftbier-Macher Will sind weder die Finanzen noch das Liebesleben stabil. Als seine Brauerei-Teilhaber bei einer großen Gastrokette einsteigen wollen, ist der Mittvierziger skeptisch. Doch am Ende siegt die Liebe – oder ist es Vernunft? Will, der sich auch mal die Haare platinblond bleicht und Hemden mit Totenköpfen oder Hawaii-Blumenmuster trägt, verlobt sich mit der völlig gegensätzlichen Karrierefrau und Unternehmenschefin Jenna (Rachel Rosenbloom).
So geht es weiter
Die zweite Staffel geht gleich rasant los, mit einer gemeinsamen Probefahrt von Will und Sylvia in einem knallgelben Sportwagen, statt im Minivan. Etwas, das schnell und sexy ist, damit sie sich wieder lebendig fühle, erklärt sie dem verdutzten Autohändler. Fast alles, was das Duo anpackt, endet peinlich, mit Flüchen, Lachern oder absurden Situationen – und mit schrägen Kleidungswechseln. In der ersten Episode trägt Will ein Hemd mit aufgedrucktem Knochengerippe, dann ein Katzenkopf-Shirt und später einen hellrosa Anzug mit kurzen Hosen – während er mit Sylvia ernste Lebensfragen wälzt.
“Es geht natürlich nie um Leben oder Tod”, erzählt Rogen augenzwinkernd im dpa-Interview. Aber sie wollten Themen wie Scheidung, Neuanfang oder Bedauern von Lebensentscheidungen nachvollziehbar machen.
Platonische Freundschaft im Mittelpunkt
Nur selten stellt Hollywood in Liebesdramen oder Rom-Coms den Wert von platonischen Freundschaften heraus, hier wird dem eine ganze Serie gewidmet. Nach einem Streit mit Will lamentiert Sylvia, dass sie ihn nicht verlieren wolle. Es würde 25 Jahren dauern, so eine Freundschaft mit einem anderen aufzubauen – “bis dahin bin ich praktisch tot”, jammert sie ihrem Ehemann im Bett vor.
Für Rogen trägt das zum Reiz der Serie bei. “Ich halte es für sehr interessant, wie stark Leute auf platonische Beziehungen reagieren. In dieser Show gibt es viele Charaktere, die davon sehr irritiert und irgendwie völlig baff sind”, erzählt der gebürtige Kanadier.
Die Chemie stimmt
Die Serie lebt von der perfekten, wenn auch unromantischen Chemie zwischen Rogen und Byrne. Die beiden standen vorab schon 2014 und 2016 in den Filmkomödien “Bad Neighbors” und “Bad Neighbors 2” gemeinsam vor der Kamera, als junges Ehepaar mit Baby, das mit seinen lautstarken Nachbarn im Clinch liegt. Regie führte Nicholas Stoller (“Nie wieder Sex mit der Ex”), der nun gemeinsam mit seiner Frau und Kollegin Francesca Delbanco bei “Platonic” als Serienschöpfer fungiert.
Vom Ehepaar in “Bad Neighbors” zu platonischen Freunden? Um das zu meistern, hätten sie eine neue Comedydynamik schaffen müssen, erzählt Rogen. “Man ist viel weniger nett zu jemandem, wenn man nicht mit ihm verheiratet ist”, witzelt der Schauspieler. Man könnte etwas rauer mit der Person umgehen und das sei für Komödienzwecke recht gut. “Sorry, du bist nicht mehr mein netter Ehemann”, pflichtet die gebürtige AustralierIn Byrne lachend bei. Für die Show sei das großartig gewesen.
Seth Rogen darf zutreten
Dass die Schauspieler bei den Dreharbeiten Spaß hatten, ist der Serie anzusehen. Zudem durfte Rogen auch wieder Frust ablassen. In der ersten Staffel hatte es Will auf geparkte Elektroroller abgesehen, die er auf Gehsteigen mutwillig umwarf. In der Fortsetzung sind es nun kleine Roboter, die Kunden Essen ins Haus liefern. In mehreren Episoden setzt Will ihnen mit Fußtritten oder gar mit seinem Auto zu. “Ich hasse diese Dinger”, grinst Rogen. Als Mensch sollte man seinem Instinkt trauen, Roboter nicht zu mögen. “Und ich denke, es ist unsere Aufgabe, ihnen mit Gewalt zu begegnen.”
(S E R V I C E – https://tv.apple.com/de/show/platonic/umc.cmc.y7bc18x7co813l8i2tlsyb4l)
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