Von: apa
Der Gründer der insolventen Immobiliengruppe Signa, René Benko, muss sich nun einem weiteren, millionenschweren Betrugsvorwurf stellen. Er soll einen Investor – angeblich den früheren Strabag-Chef und Signa-Großaktionär Hans Peter Haselsteiner – im Ausmaß von 5 Mio. Euro geschädigt haben. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft leitete ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen schweren Betrugs gegen Benko ein, wie die Behörde am Montag der APA bestätigte.
Demnach bestehe der Verdacht, Benko habe “einen Investor” dazu verleitet, rund 5 Mio. Euro an den Sanierungsbeauftragten der Signa Holding GmbH zu überweisen. “Er habe dabei vorgetäuscht, dem Investor einen ihm aus einem anderen Signa-Investment in gleicher Höhe zustehenden Dividendenbetrag, der aber noch nicht ausbezahlt worden war, im Fall von dessen Ausfall selbst zu begleichen”, erklärte die WKStA. Nähere Angaben könnten zu diesem Verfahrensstrang aus ermittlungstechnischen Gründen derzeit nicht gemacht werden.
Persönliche Garantieerklärung kurz vor der Pleite
Laut “krone.at” soll Benko die Privatstiftung der Familie Haselsteiner kurz vor der Signa-Pleitewelle, die gegen Ende 2023 einsetzte, um besagte 5 Mio. Euro gebracht haben. Im Herbst 2023 erbat Benko dem Bericht zufolge von dem Baumagnaten 5 Mio. Euro für die Signa-Tochter Sportscheck, um deren Insolvenz zu verhindern. Am 6. November 2023, also kurz vor der Insolvenz der Signa Holding, soll Benko dem Signa-Großaktionär noch eine persönliche, notariell beglaubigte Garantieerklärung übergeben haben, wonach die 5 Mio. Euro spätestens bis 30. Juni 2024 an die Haselsteiner-Stiftung zurückfließen würden.
Dazu kam es nicht mehr – Sportscheck geriet trotz der millionenschweren Geldspritze in die Insolvenz, über Benko persönlich wurde im März 2024 Insolvenz eröffnet.
Haselsteiner hatte im Juni 2022 Signa-Development-Aktien im Volumen von 5 Mio. Euro erworben. Der Plan war den Angaben zufolge, dass der Kaufpreis nicht fließt, sondern mit den Dividenden aufgerechnet werden sollten, die der Haselsteiner-Stiftung zugestanden wären. Dann wurde Haselsteiner doch um die 5 Mio. Euro gebeten und sollte diese spätestens im Sommer 2024 als Dividende zurückbekommen. Auch an der Signa Holding, die als erste große Signa-Gesellschaft Ende November 2023 Insolvenz beantragte, war Haselsteiner maßgeblich beteiligt – er hatte seine Anteile 2021 von damals 10 aufgestockt. Derzeit hält er laut Firmenbuchdaten via “WirtschaftsCompass” 14 Prozent.
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